Je weiter der Zweite Weltkrieg zurückliegt, ja näher scheint er uns auf den Pelz zu rücken. Die „Baby-Boomer-Generation“ durfte die historisch einzigartig lange Friedensphase im Europa des Kalten Krieges genießen. Offenbar haben die „Alten“ aber versagt, das kostbarste aller Güter – Frieden – als ideelles Gut an ihre Nachkommen weiterzureichen. Möge ein seltener Blick auf das Schicksal der ihrer Vernichtung in Stalingrad entgegeneilenden 6. Armee nachhelfen.
„Krieg ist Barbarei. Krieg IST das Kriegsverbrechen.“
Noch zur Jahrtausendwende war Kriegsspielzeug in Spielzeugläden verpöhnt. Auftritte der Bundeswehr an Schulen lösten Elternproteste aus. Die Eltern von Emmanuel M. (*1977), Annalena B. (*1980) oder Lars K. (*1978) ließen ihre Kleinen vermutlich standesgemäß kriegsspielfrei sozialisieren. Wurde aber damit bei den Herren Macron und Klingbeil und Frau Baerbock etwa ein „traumatisierender Mangel“ erzeugt? Ein Mangel, der bei ihnen als Young Global Leader des als totalitärer Sektenführer verschrienen Klaus Schwab einen morbiden Blutdurst ausgelöst und sich zur genozidalen Sehnsucht nach abgerissenen Gliedern, zerschossen Köpfen oder zefetzten Leibern eines Schlachtfeldes gesteigert hat?
Deutsche Panzer haben in #Moskau nichts zu suchen!
— M. Markert (@MathiasMarkert) May 3, 2024
An alle #Kriegstreiber wie Strack-Zimmermann, Röttgen, Kiesewetter, #Esken, die gesamte Ampel sowie alle Knechte der Ukraine, blaugelb Schwenker und braunen Selenskyi Buxen …deutsche Panzer haben in Moskau nichts zu suchen.
An… pic.twitter.com/Y2QbM6890H
Die heutige Generation der Großeltern ist nach Kriegsende geboren. Doch sie haben zumindest noch die Geschichten ihrer Eltern zu hören bekommen, von „Terrorangriffen“ auf Städte, von der Vertreibung aus ihrer Heimat, mühselig von der Mutter über hunderte Kilometer gezogen im Handwagen, Vater war vermisst. Oder von erniedrigenden Hamsterfahrten aufs Land, dem Wühlen in abgeernteten Feldern, auf der Suche nach einzelnen Kartoffeln oder Rüben. Im Osten konnte man noch bis zur Wende Ecken mit Original-Weltkriegsruinen finden. Darin aller Verbote zum Trotz herum zu klettern war alltägliches Abenteuer der Kinder. Wenn bei klarem Verstand dürften Omas und Opas auch nicht vergessen haben, wie die Bedrohung durch Atomwaffen einst ihr kindliches Dasein bedroht hat. Spätestens seit den 1980er Jahren – also als Emmanuel, Annalena und Lars glücklich behütet heranwuchsen – ist bekannt, dass im Kalten Krieg West- und Ostdeutschland nukleares Schlachtfeld sein sollten.
Sucht der wohlstandsverwahrloste Westen den Kick? Sollte sich die These bestätigen, dann hätte der westliche Kulturkreis vermutlich die Gnade Gottes verspielt. Emmanuel M. fantasiert fast täglich öffentlich von napoleonisch anmutenden Truppenaufmärschen gegen Russland. Annalena B. erklärt im Rahmen ihrer berüchtigten „Redegewandtheit“ schon mal versehentlich Russland den Krieg. Lars K. hingegen beschwört eine ominöse „Volksgemeinschaft“ die er mutmaßlich „volkssturmreif“ zu machen gedenkt („Wir haben uns jahrzehntelang ausgeruht“). Und die Massen? Die wählen die momentan noch nur verbalen Kriegstreiber immer und immer wieder sich zum „Volksvertreter“. Wenn das die Urgroßväter, die in Stalingrad aufgrund des „Führerbefehls“ eines Postkartenmalers erbärmlich krepieren mussten, mitbekommen könnten… Es stellt sich die Frage, wie man Leute aus dieser Kriegstrance wachrütteln kann. Inspirierendes dazu zunächst von Gabriele Krone-Schmalz:
#GabrieleKroneSchmalz
— Carmen (@Carmen62100722) May 2, 2024
„Es gibt Figuren in der Geschichte , die bewiesen haben , dass #gewaltfreiheit ,intelligentes #Selberdenken und #Mut sich dem Entgegenzustellen ,was man mit dem eigenen Gewissen nicht vereinbaren kann ,dass das letztlich zu besseren Lösungen geführt hat ,… pic.twitter.com/FUwelgq9rY
Braucht es schon wieder ein Stalingrad?
Jeder hat von der Schlacht von Stalingrad zumindest schon einmal gehört. In den 1990er Jahren gab es einen respektablen deutschen Versuch, das barbarische Elend in einem Spielfilm zum Ausdruck zu bringen (STALINGRAD – Kriegsdrama). Auf kaum zu ertragende Weise zeigt das Filmdrama, dass Krieg das gegenseitige Abschlachten Zehntausender bedeutet. Auf dem ersten Blick geradezu friedfertig geht es dagegen in dem NS-Propagandafilm über das Vorrücken der 6. Armee vom Juni bis September 1942 zu. Mit dem heutigen Wissen um den historischen Verlauf, gerinnt die Doku zum blanken Horror. Wir sehen, wie die totgeweihten Soldaten der 6. Armee, ihr drohendes Schicksal nicht erahnend, die Weiten der südrussischen Steppe durcheilen. Sie bilden eine riesige Militärmaschine aus mehr als 260’000 Kämpfern. Das entspricht der Einwohnerzahl von Mönchengladbach. Über zweieinhalbtausend Kilometer von der Heimat entfernt wirken sie verloren, aufgegeben von Gott und der Welt. Milder Sommerwind bewegt das Steppengras und das wenige Unterholz am Wegesrand. Die Soldaten tragen natürlich Sommeruniformen. Viele werden in diesen Uniformen langsam den Kältetod erleiden.
Schon im Spätsommer 1942, also etwa zum Ende des Drehs, muss die Verpflegung rationiert werden. Verpflegung, Munition und Betriebsstoffe sind täglich aus 200 Kilometer Entfernung per Bahn und Flugzeug heranzuführen. Die benötigten Mengen können aber über diese Entfernung nur zum Teil bereitgestellt werden. Die im Spätsommer in Stalingrad eintreffenden Soldaten sind vom monatelangen Marsch und der Mangelernährung erschöpft. Die endlosen Weiten der südrussischen Steppe drücken auf das Gemüt. Als bei Stalingrad die Kämpfe losgehen, muss die 6. Armee sich in die Stadt, also NACH OSTEN – nicht etwa in Richtung Westen – retten, um Deckung in den Ruinen der Stadt zu suchen. Der Häuserkampf beginnt. Nur 5’000 Soldaten werden in den 1950er Jahren aus Kriegsgefangenschaft nach Hause zurückkehren. Die Vernichtung der 6. Armee gilt als Wendepunkt im Zweiten Weltkrieg. Braucht es schon wieder ein Stalingrad? Sind unsere Großväter also zweimal umsonst gestorben? (KÔ-SEN)
Über 20 Millionen Sowjetbürger starben im Zweiten Weltkrieg, vor allem durch deutsche Waffen. Dennoch entschied sich Russland, unser Partner zu sein, zog seine Truppen aus Ostdeutschland ab und ermöglichte uns die Wiedervereinigung.
— Max Otte (@maxotte_says) April 27, 2024
Dann brachen wir mehrfach unser Versprechen,…
Zuletzt aktualisiert: 13.07.2024 von Heinz Knotek