Meditation als Grundhaltung oder wie sich Möhren unfallfrei putzen lassen

Über The Yoga Aphorisms of Patanjali – Sure I.14

Jede Turnübung beginnt mit der Einnahme einer Grundhaltung. Bei genauer Betrachtung – ein allgemeines Prinzip. Denn was immer man im Alltag „beginnt“ beginnt mit einer kurzen oft kaum wahrnehmbaren Ausrichtung seiner selbst und der Dinge die dabei benötigt werden.

Programm „Möhren putzen“. (*)

Das ist wie, als ob man sich „programmieren“ würde. Lautet das Programm etwa „Möhren putzen“, werden erst Möhren, Brett und Messer bereitgelegt. Danach geht alles scheinbar wie von selbst vonstatten, vorausgesetzt, man hält sein Denken auf Abstand. Wer ohne „Program­mierung“ Möhren schneidet oder zwischendurch an anderes denkt – riskiert eine Schnittwunde. Sure I.14 der Yoga Aphorismen des Patanjali widmet sich diesem Aspekt der Praxis. Weiterlesen

Katholische Kirche: Ehre wem Ehre gebührt

Katholische Kirche und Linkspartei – eigentlich weltanschau­liche Erzfeinde vor dem Herrn – fanden sich in letzter Zeit immer wieder Seite an Seite wieder, zumindest argumentativ wenn es um Drohnen­einsatz und Erdgas-Fracking ging.

Religiöses Zentrum des Bistums Fulda: Klosteranlage aus dem 17. Jh. Hier entstand später der Dom, Kupferstich von Matthäus Merian. Abb. gemeinfrei

Ist die Antihaltung der LINKEN vor allem politisch motiviert, sind das öffentliche Stellungbeziehen von Bischöfen gegen den Drohnen­ein­satz der Bundeswehr und das Fracking-Verbot im Bistum Fulda Aus­druck eines tiefgehenden moralisch-ethischen Bedenkens, das nicht nur Katholiken erreicht, sondern jeden erreichen sollte, der sich von der „embedded“ Berichterstattung der Medien noch nicht hat benebeln lassen. Aller gegenwärtigen Kritik an der katholischen Kirche zum Trotz gebührt ihr damit (wieder) die Ehre, eine moralische Instanz der Gesellschaft zu sein. Weiterlesen

„Leben ist Leiden“ – frohe Botschaft oder pessimistische Miesepeterei

Buddha würde mit der pessimistischen Aussage, dass Leben Leiden ist1 zum Fatalismus anstiften. So etwa lautet häufig das Urteil, das Nicht-Buddhisten im westlichen Kulturkreis über die Lehre Buddhas fällen.

Alles eine Frage der Einstellung… etwa wenn ein nettes Open-Air-Konzert (= Freude) erwartet wird, plötzlich aber ein tobendes Gewitter die Erwartung zunichte macht (= Leid). (*)

Doch Buddha, oft etwas übergewichtig dargestellt, macht alles andere als den Eindruck eines aussichtslos leidvollen Seins. Weiterlesen

  1. Die erste der Vier edlen Wahrheiten des Buddhismus (dukkha). Die drei anderen: (2) samudaya; Gier Hass und Verblendung, (3) nirodha; Erlöscht die Ursache des Leidens, erlischt das Leiden, (4) magga; Der ACHTFACHE PFAD führt zum Erlöschen des Leidens