Wenn der achtjährige Kenrap im Vorbeigehen erklärt, er sei spät dran und müsse ansonsten jetzt zum Philosophie-Unterricht, dann verblüfft er den unvorbereiteten Betrachter aus dem Westen genaus so wie mit seiner Reaktion auf eine Anspielung auf sein für einen Mönch geringes Alter. Er erklärt nicht jung zu sein, sondern die Wiedergeburt (Reinkarnation) eines 68-jährigen Mönches der einst auch hier im Phuktal-Kloster gelebt hat. Das kann kein schlechter Ort für ein Zurückkommen sein.
Kategorie: Reviews
Reviews von Veranstaltungen und Ereignissen

Deutschland: Selbst-Exklusion und Ende der Debattenkultur
Zwei herausragende Medienkommentare der letzten Zeit empfehlen sich für eine meditative Rezeption. Kolumnistin Silke Schröder bringt in fünfeinhalb Minuten den Absturz Deutschlands vom Gipfel einer einstigen Hochkulturnation in die Selbst-Exklusion eines totalitären ideologischen Wahns auf den Punkt. Autor und Philosoph Thorsten Hinz hingegen arbeitet auf einer ganzen Zeitungsseite aus, dass…

Klima-Komplott: Tyrannei durch Panik
Leicht zeitversetzt geht überall im Land die Schule wieder los. Thema Nr.1 des zurück liegenden Schuljahres 2021/22 wird auch das des kommenden Schuljahres 2023/24 sein: Das Klima-Komplott. Naomi Seibt (23) erklärt eloquent und doch jugendgerecht die perfide Absicht dahinter.

THE AMERICANS: Tragisches Scheitern im Kampf für weltliche Ideale
THE AMERICANS – Sowjetische Schläfer in Amerika. Jung selektiert, hart trainiert und abgerichtet auf gnadenlose Erfüllung ihres Auftrages. Und auf der Gegenseite – reine Patrioten mit nur hehren Zielen im Blick: die Verteidigung von Demokratie und Freiheit vor kommunistischen Bösewichten.
Feindliche Übernahme
Monumentale Dreifachausstellung in Paderborn: CREDO – ich glaube
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Die Christianisierung Europas ist Gegenstand einer monumentalen Dreifachausstellung in Paderborn, vom 26. Juli bis 3. November 2013, im Diözesanmuseum, in der Kaiserpfalz und in der Städtischen Galerie. CREDO – ich glaube, so der Name der Ausstellung, bezieht sich auf die von Kaiser Konstantin beim Konzil von Nicäa im Jahre 325 den anwesenden Bischöfen unter Androhung von Gewalt abverlangte Loyalitätsbekundung für eine kanonische Fixierung des im Römischen Reich inzwischen aus machtpolitischen Gründen zur Staatsreligion erklärten Christentums. Bis Nicäa war das Christentum ein Sammelbecken unterschiedlichster spiritueller Wege. Trotz allem Disputs gingen die Anhänger der einzelnen Schulen respektvoll miteinander um. Nach Nicäa galt fortan: Bist du NICHT für das Dogma, dann bist Du gegen uns (dessen Befürworter) und folglich kein Christ, stattdessen Feind, den man verfolgen und vernichten muss. Die feindliche Übernahme erst Europas, dann des Rests der Welt, nahm seinen Anfang.
Weihnachtsgeschichte – es kommt darauf an, was man daraus macht
Film- und Download-Tipp: Der Faktencheck mit Petra Gerster
Gerade bei Kindern wirkt es mächtig beeindruckend, wenn der Pfarrer mit ernstem Blick und Gefahr signalisierendem Tremolo in der Stimme in seiner Weihnachtsandacht den Massenmörder Herodes erwähnt, wie der den mutmaßlich gerade geborenen „König der Könige“ – also Jesus von Nazareth – als potenziellen Konkurrenten ausschalten will, indem er anordnet, im Land alle Kleinkinder unter zwei Jahren zu meucheln. Blöd nur, der Aufruf zum Kindermassenmord ist reine Fiktion.
Heilige drei Könige, laut ZDF-Doku Erfindung frommer Gläubiger des sechsten Jahrhunderts, mit missionarischen Hintergedanken. (*)
Die zugleich unterhaltsame UND aufklärerische ZDF-Doku Das Geheimnis der Geburt Jesu nimmt den Kinderschreckerzählungen im Namen des Kirchendogmas ihren Schneid ohne einem dabei gleich das Vergnügen an Krippenspiel und Weihnachten auszutreiben.
Wahn eines selbsternannten Okkultisten und begnadeten Malers
Ein spannender Biografie- und Historienkrimi zu Nikolai Roerich
Nikolai Roerich (1874-1947). Abb.:
Einband des besprochenen Buches
Was ist ein Okkultist? „Eine Biografie erschließt den Maler und Okkultisten Nikolai Roerich…[1. Süddeutsche Zeitung, 17. Januar 2012]“ – so die Headline einer großen Zeitung zu ihrer Rezension eines Werkes, das eher ein Biografie- und Historienkrimi ist. Bezüglich Roerichs Okkultismus-Neigung beweist das Buch von Ernst von Waldenfels eher das Gegenteil. Der russische Maler Nikolai Roerich wäre gern einer gewesen. In Wirklichkeit war er das traurige Opfer des „Familienorakels Morya“, eines astralen Dämonen, der sich jahrzehntelang über die mutmaßlich lädierte Psyche seiner Frau Helena vermittels Rücken von Tischen, Visionen und automatischem Schreibens manifestierte. Ein Wahn, dem neben Roerich noch zahlreiche andere Menschen erlagen und bis heute erliegen.
9/11 – Mission Accomplished?
Wer immer die Anschläge vom 11. September 2001 geplant und generalstabsmäßig mit höchster Präzision durchgeführt hat – die Aktion war bisher – leider – ein voller Erfolg. Oder auf amerikanisch: mission accomplished. Was aber war die Mission? In der Fülle an TV-Dokumentationen anlässlich des Jahrestages von 9/11 gibt vor allem die ZDF-Doku „Nine Eleven“ eine schlüssige Antwort.
9/11 als Massenhypnose: „Deutlich zu erkennen“ – hier ist gerade ein Verkehrsflugzeug eingeschlagen. Foto: DoD photo by Tech. Sgt. Cedric H. Rudisill
Ohne sich zwischen öffentlichen Erklärungsversuchen und mutmaßlichen Verschwörungstheorien zu verlieren zeichnen die Autoren, Elmar Theveßen und Souad Mekhennet, die fatalen Folgen der Attacke auf. Dabei wird klar: Ob der Terror von 9/11 nun islamisch motiviert oder die Inszenierung der faschistoiden Rechten Amerikas war – die Ziele sind dieselben: die Nachhaltige Einschränkung der freiheitlichen demokratischen Grundordnung und eine religiös motivierte Polarisierung der Gesellschaft.