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Bild: Heinz Knotek/TrinosophieBlog
In einer Welt zunehmender Unsicherheiten, Umbrüche und Bedrohungen, kann plötzlich etwas im eigenen Inneren wachsen bis es einen ganz auszufüllen scheint. Dieses Etwas vermag einen hernieder zu ziehen und ganz am Boden zu halten. Es immobilisiert. Es paralysiert. ANGST. Eine mentale Haltung steter Achtsamkeit ist ein wirksames Allheilmittel gegen diese Angst. Die Weisheitslehren altehrwürdiger Hochkulturen haben uns überliefert, wie das geht. Der Taoismus-Meditationsklassiker DAS GEHEIMNIS DER GOLDENEN BLÜTE beispielsweise.
Stete Achtsamkeit ist wirksames
Allheilmittel gegen Angst
Langsam merken viele von uns, dass es ein besonderes, selten zu erlebendes Glück ist, sich tagein tagaus dem eigenen Ich und seinen Befindlichkeiten, seinen Abneigungen und Vorlieben ganz hingeben zu können. Denn plötzlich werden bedrohliche Gefahren am Horizont sichtbar. Plötzlich das ungute Gefühl, man könnte alles verlieren. Alles. Rennen, um das nackte Überleben zu sichern, Angst vor einem qualvollen Tode – die politischen Verhältnisse rücken solche Szenarien in den Bereich einer möglichen Realität. Wer seine Augen, Ohren und sein Denken nicht verschließt – der kann gar nicht anders als ANGST zu entwickeln.
‘Zeno effect’ verified: Atoms won’t move while you watch https://t.co/727sEY9Ken #science #physics #quantumtheory pic.twitter.com/NCWejy9K2Q
— 3tags (@3tags_org) October 23, 2015
Selbst Atome lassen sich mit richtiger Haltung „beherrschen“.
Dabei ist genau hier auch das Allheilmittel zu finden: Wer für Augen, Ohren und dem Denken und Fühlen eine Haltung steter Achtsamkeit kultiviert, der kann die Angst überwinden. Dann kann man wie ein Arzt werden, der zu einer Massenkatastrophe gerufen wird. Auch wenn überall Elend, Blut, Leid und Tod sind – er bleibt achtsam in sich ruhend. Achtsam hilft er dort wo er zu helfen in der Lage ist. Unermüdlich, selbstlos und scheinbar unbeeindruckt und unverletzbar durch die Gefahren um ihn herum.
Das Kapitel 2 von DAS GEHEIMNIS DER GOLDENEN BLÜTE ist überschrieben mit „Ursprünglicher Geist und bewusster Geist“:
Das bewusste Denken ist wie mächtiger grausamer General, er sein Machtgebiet von fern kontrolliert – aber nur so lange, bis das Schwert sich wendet1 (II.5). Halte dich zunächst beständig an die Kammer des Ursprungs. Drehe das Licht herum, um zurückschauen zu können. Das ist dann, als ob ein heldenhafter Präsident mit großartigen Ministern am Werk wäre. Ist die innere Regierung einmal etabliert, wird der mächtige, grausame General von allein zahm wie ein Lamm2 (II.6).
Die Katze auf der Jagd nach Opfern, im Kampf mit einem Artgenossen oder einem anderen womöglich mächtigeren Tier ruht stetig achtsam in sich. So wird sie immer gewinnen. Oder zumindest sicher mit dem Leben davon kommen. Also kein Grund Angst haben zu müssen. HEINZ KNOTEK
Linksunten: Das Geheimnis der Goldenen Blüte
- Hier wird ein Mechanismus beschrieben, der im Zen-Buddhismus mit der metaphorischen Verwechslung der Rollen von Diener und Herr umschrieben wird. Das Ego, eigentlich Diener des Selbst, maßt sich Herrschaft über das Selbst an und amcht es damit eitel, selbstbezogen, klein. ↩
- Die Kammer des Ursprungs symbolisiert die Quelle des Bewusstsein. Das Licht des Bewusstseins BEWUSST herumzudrehen bedeutet das Denken von seinen selbst erzeugten Zwängen – und Ängsten – zu befreien und die Dinge ohne Modifikation zu sehen wie sie sind. ↩
Zuletzt aktualisiert: 24.10.2015 von Heinz Knotek