
Wie selektiv die beiden Schwestern, Freiheit und Demokratie, in der außenpolitischen Debatte benutzt und zur tendenziellen Prägung der öffentlichen Meinung missbraucht werden, entlarvt das narzistische Gebaren eines Joachim Gauck. Kein strenges Wort der Ermahnung für das elementare Bürgerrechte verletzende globale Spionieren der USA. Kein Lob für den „Freiheitskämpfer“ Edward Snowden. Doch die nachweisbar vom Westen, etwa der Konrad-Adenauer-Stiftung, finanzierten Krawallmacher von Kiew, die mit Waffengewalt Verfassung, Gesetz und Ordnung brechen, werden zu Freiheitsaktivisten stilisiert. Pathetisch gedenkt er ihrer Opfer. Für die Sicherheitskräfte, die dem bezahlten Mob zum Opfer gefallen sind, hat der Pfarrer kein Wort des Mitgefühls übrig. Ja, er spricht dem ukrainischen Staat schlicht das Recht ab, sich gegen gewaltsame Angriffe zu erwehren, wenn es um „seine“ Aktivisten geht. Wann wird politische Heuchelei zu Demagogie und Propaganda?