TEIL EINS – Bekanntlich hat der Hegemon die Ukraine gekauft, für etwa fünf Milliarden Dollar. Zumindest prahlte 2013 die damalige stellvertretende US-Außenministerin für europäische und eurasische Angelegenheiten, Victoria Nuland, damit (Quelle) sinngemäß.
Ukraine – ein US-Protektorat?
Deutschen Schülern werden dazu an den Schulen auf Befehl der Kultusminister Wikipedia-Weisheiten beigebracht:
ZITAT: Am 24. Februar 2022 begann Russland einen großangelegten Überfall auf die Ukraine. Die vom russischen Präsidenten Wladimir Putin befohlene Invasion des gesamten Staatsgebiets der Ukraine eskalierte den seit 2014 schwelenden Russisch-Ukrainischen Krieg.
Der „Lerninhalt“, dass es „einen seit 2014 schwelenden Russisch-Ukrainischen Krieg“ gibt, ist eine atemberaubende Lüge. Sie mag manchen an die Perfidität der Sender-Gleiwitz-Lüge erinnern. Was geschah tatsächlich ab 2014?
ZITAT: Das Ergebnis dieses Geldflusses und auch direkterer Interventionen durch die imperialistischen Mächte war der Putsch von 2014, der von faschistischen Kräften wie Swoboda und dem Rechten Sektor angeführt wurde. Innerhalb weniger Monate verzichtete das ukrainische Parlament auf den bündnisfreien Status des Landes und kündigte an, die Zusammenarbeit mit der Nato zu vertiefen, „um die für eine Mitgliedschaft in der Allianz erforderlichen Kriterien zu erfüllen“.
(Die Aufrüstung der Ukraine durch die USA im Vorfeld des Kriegs)
Als Nato-Mitglied ist man Büttel der USA, wie jetzt auch im #Ukraine-Konflikt, wo wir mit den dämlichen Sanktionen die Drecksarbeit machen. Beweis? Nach Artikel 13 Nato-Vertrag muss ein Austritt aus der Nato (durch Kündigung) der Regierung der USA! mitgeteilt werden. Der U S A!!!
— Markus Roscher 🇩🇪 (@lawyerberlin) June 27, 2022
Doch das stört offensichtlich bislang niemanden. Und natürlich darf auch der nutzlose Auftritt der „EU-Vermittler“, allen voran des damaligen deutschen Außenministers, Frank-Walter Steinmeier, gern der Vergessenheit anheimfallen. Während am 21. Februar 2014 die Vereinbarung über die Beilegung der Krise in der Ukraine unterzeichnet wurde, die vorausgehenden Verhandlungen unter anderen mit den Rechtsextremen als Erfolg gefeiert wurde, verkündeten letztere schon am nächsten Morgen: „Das reicht uns nicht“. Unter der Führung vom Westen alimentierter rechtsradikaler Gangs, von denen damals die ARD noch sachlich berichteten durfte, wurde ab diesem Moment die Box genozidalen Wütens gegen alles Russische in der Ukraine geöffnet. Es gab KEINEN Russisch-Ukrainischen Krieg, es gab einen Krieg ukrainischer paramilitärischer Einheiten gegen ethnische Russen in der Ukraine!
Vom Paulus zum Saulus
Wie war es in nur acht Jahren möglich, dass die deutsche Ukraine-Politik sich scheinbar vom Prinzip „vom Saulus zum Paulus“ um 180 Grad zum Saulus-Mittäter wandeln konnte? Hier kommt die bereits zitierte Victoria Nuland ins Spiel. Ihr strukturiertes Fazit Wochen vor der Eskalation zum Putsch: „Fi*** die EU“.
Die These, dass sich die EU 2022 vom Hegemon fi*** lässt, womöglich noch in den A***, wollen wir etwas kultivierter mit einem Mühlstein umschreiben, der „uns“ um den Hals gebunden wurde/wird – vom Ar**fi** höchst selbst – dem Hegemon. Noch vor wenigen Monaten galt unter Publizisten und Staatsrechtlern die Ukraine als Ausgeburt der Korruption und Anarchie, die nichts in der EU zu suchen hat. Mit der achtjährig verspäteten Reaktion Russlands auf das Tausendfache Gemetzel an der eigenen Ethnie im Nachbarland, konnte der Hegemon nun einen Traum verwirklichen: Gegen Russland scharf schießen bis auf den letzten Ukrainer, gegebenenfalls sogar bis auf den letzten EU-Europäer.
Alte Wunden, alte Rechnungen – Barbarei hautnah?
Soweit so bedrohlich. Was all den russophoben Saulus-Mittätern scheinbar entgangen ist, mit dem Hereinziehen des „US-Protektorats Ukraine“ in die EU, werden höchstwahrscheinlich bislang strikt gedeckelte alte Rechnungen wieder hervorgezogen und alte heimlich überlieferte Wunden aufgerissen. Es geht um das viehische Gemetzel ukrainischer Faschisten in den 1940er Jahren an polnischen Zivilisten und die nicht weniger viehische Rache polnischer Nationalisten an den Ukrainern. Die Kombattanten und Todfeinde von einst sind jetzt vordergründig „Waffenbrüder“. In Washington dürfte man schon die Chips bereitlegen, sollte die „realpolitische Barbarei mit schweren NATO-Waffen“ tatsächlich auf Sendung gehen. Mehr zum Potenzial offener Rechnungen und Wunden, die plötzlich die EU-Realität bestimmen könnten, in Kürze. HANS BURGNER
Artikelfoto: „Wir fanden einen entsetzlichen Anblick vor“: Bis zu 100’000 Polen wurden 1943 im Hinterland der Front von ukrainischen Partisanen ermordet. Das Foto zeigt einen Toten aus dem Dorf Sielc © IPN Warschau
Zuletzt aktualisiert: 28.06.2024 von Heinz Knotek