Dem Grafen von Saint Germain zugeschrieben.
Ich verließ die Säulenhalle durch eine niedrige enge Tür und betrat einen kreisförmigen Raum, der mit einer Täfelung aus Eschen- und Sandelholz versehen war. Am anderen Ende des Raumes befand sich ein Säulenfuss aus dem Stamm eines Weinstockes. Obenauf lag ein Häufchen weißes leuchtendes Salz. Darüber hing ein Gemälde, auf dem ein gekrönter weißer Löwe und eine Weintraube abgebildet waren. Beide ruhten auf einem Tablett, das der aus einem glühenden Räucherfaß aufsteigende Rauch am Schweben hielt.
(Eröffnungs-Vignette Kapitel 8:)
Rechts und links von mir öffnete sich je eine Tür, wovon eine den Blick auf eine unfruchtbare Steppe freigab, über die beständig ein trockener sengender Wind hinwegstrich. Die andere Tür öffnete sich einem See an dessen fernen anderen Ende die schwarze Marmorfassade eines Gebäudes erkennbar war.
Ich näherte mich dem Altar und nahm etwas von dem weißen leuchtendem Salz in meine Hände, das von allen Weisen genannt wird, und rieb meinen ganzen Körper damit ein. Ich imprägnierte mich also regelrecht damit und nachdem ich die dem Gemälde beigefügten Hieroglyphen gelesen hatte, brach ich auf, um die Halle zu verlassen.
Zunächst war es meine Absicht die zur Steppe führende Tür zu benutzen. Aber von da trat plötzlich ein heißer Dampf hervor und ich bevorzugte die entgegengesetzte Seite. Ich besaß die Freiheit zur Wahl meiner Umstände, aber die einmal eingeschlagene Richtung galt es beizubehalten … In einiger Entfernung bemerkte ich ganz klar eine Brücke mit dem Namen .
Abschluß-Vignette Kapitel 8
Um diese zu erreichen wäre es nötig gewesen, den Windungen einer steinigen Küste zu folgen. Ich beschloss daher, den See direkt zu durchqueren und stieg in das Wasser das dickflüssig wie Zement war.
Es stellte sich heraus, dass es nutzlos war hindurchzuschwimmen, denn meine Füße konnten an jeder Stelle den Grund berühren. Ich durchwatete den See dreizehn Tage lang und erreichte schließlich das andere Ufer. ∆
Grafik zu Kapitel 8
Zuletzt aktualisiert: 30.11.2007 von Heinz Knotek