Wer versehentlich auf eine heiße Herdplatte fasst und NICHT vor Schmerz aufschreit und reflexartig mit der Hand zurückzuckt – der hat ein gravierendes gesundheitliches Problem und gehört zum Arzt. Wer aber eine schöne Blume am Wegesrand pflückt, um das entzückende Geschöpf für eine Weile optisch und dem Geruch nach genießen zu können, der ist eine „Marionette seiner selbst“ oder besser: Marionette seines Begehrens und seiner Sinne. Aber – wer ist das nicht?
Schlagwort: Wasser
Schlechtes Karma auflösen…
Abfall, selbst hoch giftiger, wird gern heimlich im Meer entsorgt. Denn früher oder später wird noch jeder Dreck und jedes Gift verdünnt und verdünnt und verdünnt. Bis alles scheinbar ganz aufgelöst ist. Das erinnert an die Versprechen von Reinkarnationstherapeuten, die meinen, „schlechtes Karma“ müsse man – vereinfacht ausgedrückt – nur auflösen, irgendwie.
Abflussrohr auf Helgoland: (geklärtes) Abwasser landet im Meer. (*)
Etwa durch eine Überweisung an den Therapeuten-Guru. Der wird dann magisch aktiv. Und mit etwas Glück lassen sich selbst Krebserkrankungen in Nichts auflösen. Doch weder ist Karma gut oder schlecht, noch kann jemand das Karma-Rad beeinflussen.
OZEAN – vielschichtige spirituelle Metapher
Aus: FOOD FOR THOUGHT – THE PARABLE OF THE OCEAN[1. Quelle: THE THEOSOPHICAL MOVEMENT, Mumbai (Indien), Ausgabe August 2012, Übertragung aus dem Englischen: Heinz Knotek, mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers, ULT India .]
Der Begriff „Ozean“ ist eine vielschichtige spirituelle Metapher. Er symbolisiert unter anderen Weite und Tiefe. […] Aber auch das Leben im gewöhnlichen Alltag wird oft mit einem OZEAN verglichen. Ein spirituelles Ziel zu erreichen bedeutet daher „die See des Lebens“ zu überqueren oder bhavsagar. Wer jedoch mit seinem gegenwärtigen Daseinszustand zufrieden ist, hat keinen Sinn für ein spirituelles Leben.
Hinüber ans andere Ufer gelangen. Bild: Heinz Knotek
Buddha sagt über solche selbstzufriedenen weltlichen Menschen: Die Meisten drehen ihre Runden lediglich an diesem Ufer des Ozeans. Sucher auf dem spirituellen Pfad streben jedoch danach, hinüber ans andere Ufer zu gelangen.
Nach dem Weltuntergang reif für das andere Ufer?
OFFENBARUNG DES JOHANNES und MAYA-KALENDER haben eines gemeinsam – die Vision des apokalyptischen Weltuntergangs. Doch im westlichen Kulturkreis wurde den Menschen das Konzept einer individuellen Erlösung durch christliche Missionare im wörtlichen Sinne ausgetrieben und der Glaube an eine stellvertretende Erlösung oktroyiert.
Der König, Symbol für das illusorische Ego einer irdischen Persönlichkeit, muss im Ozean untergehen, um ans andere Ufer der Erlösung gelangen zu können. Bild: aus „Atalanta fugiens“ (1618) von MICHAEL MAIER, Repro, Privatbesitz
Erlösungskonzepte, wie sie sich etwa in der OFFENBARUNG und dem MAYA-KALENDER finden, werden daher notgedrungen entweder historisiert verklärt (wie die Jesus-Legende) oder prospektiv als Vorhersage von Untergangsszenarien, gerichtet von Gott gegen die sündige Menschheit, umgedeutet.
Beziehungs-Karma vs. Karma-Beziehung
Eine philosophische Phantasie über wahre Liebe
Nirgendwo sonst sind wir nachhaltiger empfänglich für karmische Impulse als in der Beziehung zu einem Partner. Weder Freunde noch Arbeitskollegen oder Familienmitglieder kommen uns gleichzeitig auf wirklich ALLEN Ebenen – der seelischen, mentalen, emotionalen und astral/physischen – so nahe wie unser Partner.
Giftpilz (Symbolbild). Astrale Kräfte können auch vielversprechende Karma-Beziehungen vergiften. (*)
Jeder aufrichtige Sucher weiß, oder sollte wissen, dass mit dem inneren Entschluss, mehr der Seele als dem Ego zu folgen, ein beschleunigter Reifeprozess seiner „karmische Früchte“ in Gang gesetzt wird. Über ihr Beziehungs-Karma sind Sucher daher bevorzugt Prüfungen ausgesetzt. Zumeist geht es um widerstreitende astrale Kräfte, die in der eigenen Aura und der des Partners schlummern und – einmal erweckt – irritierende Reaktionen auslösen können. Wie es in einer Karma-Beziehung zugehen kann, zeigt die Brit-Pop-Band MUSE mit einer kunstvollen Allegorie in ihrem aktuellen Stück MADNESS.
Karma-Amateure
INVESTING IN KARMA: WHEN WANTING PROMOTES HELPING, eine Studie von Benjamin A. Converse u. a. veröffentlicht in PSYCHOLOGICAL SCIENCE, offenbart einmal mehr das immer gleiche Dilemma der so genannten „exakten Wissenschaften“. Selektive Analysen auf der Basis klischeehaft reduzierter Konzepte der Weisheitslehren alter Hochkulturen werden benutzt, um vor allem das eigene Weltbild zu bestätigen.
Karma = Handlung. Weder gut noch böse. So wie die Wellen einer Wasseroberfläche, die entstehen, wenn die Grenzschicht des Wassers von oben oder unten (wie hier) berührt wird. Oder auch Ursache und Wirkung. (*)
Lässt man die bemühten Schlussfolgerungen der „Karma-Amateure“ um Benjamin A. Converse jedoch beiseite und konzentriert sich allein auf die Studie, lassen sich dennoch interessante Einblicke in die Psyche des westlichen Denkers gewinnen: Ganz am Schluss, wenn nur noch das Hissen der weißen Fahne bleibt, im Zustand völliger Selbstübergabe an ein höheres Prinzip, dann kann selbst das aufgeblähteste Ego Mitgefühl und Selbstlosigkeit entwickeln. Das eigentliche Ergebnis der Studie: Schicksalsschläge erhalten eine völlig neue Bedeutung.
Vorsicht, Brandstifter unterwegs
Atlantis, die mystische Zivilisation, angeblich unser zivilisatorischer Vorgänger, wurde der Legende nach durch WASSER vernichtet. Karmischer Grund: massiver Missbrauch astral-magischer Kräfte, von denen das AKTIVE DRITTE AUGE ein physischer Ausdruck gewesen sein soll.
Kali Yuga – da hilft keine Feuerwehr... (*)
Uns, Kindern des Kali Yuga, des eisernen Zeitalters, steht demnach ein Untergang durch FEUER bevor. Grund: massiver Missbrauch der mentalen Kräfte. Sollte da etwas dran sein? Jedenfalls rennen gerade erschreckend viele potentielle Brandstifter herum, die mit Worten und Taten zündeln. An vielen Stellen brennt es schon.
Gauck und Merkel – die neuen Mauerbauer
Ob den 10.000 entlassenen, vornehmlich weiblichen und schlecht bezahlten, ehemaligen Schlecker-Mitarbeitern noch die selbstgerechte Gutsherren-Rhetorik von Bundespräsident Gauck anlässlich seiner Amtseinführung in den Ohren klingt? Die Worthülse „voller Stolz auf die Demokratie zu sein, Mut für die Zukunft und Vertrauen in sich selbst haben“ dürfte dann ihre Verbitterung eher noch verstärken. Zu Schlecker fällt Gauck gerade keine neue Wortgewaltigkeit ein. Dafür dem Kopf vom politischen Wesen, dessen machtpolitischen Wurmfortsatz Gauck verzückt in seinem neuen Amt repräsentiert. Bundeskanzlerin Merkel findet es gut, den 10.000 Schlecker-Mitarbeitern eine Übergangsregelung zu verweigern: „Eine Transfergesellschaft ist ein Mittel aus einer anderen beschäftigungspolitischen Zeit[1. Ob sich Merkel dabei auf die SOZIALE MARKTWIRTSCHAFT der Vorwendezeit bezieht, die sie aus eigenem Erleben nicht kennt, da sie zu der Zeit dem SED-Regime als Propaganda-Funtionärin diente?]“. Gauck und Merkel erweisen sich damit als die neuen Mauerbauer der Gesellschaft.