Wie heute die Demokratie war es damals das Christentum – ihre Protagonisten wähnen sich dazu berufen, die Welt damit zu beglücken. Zur Begründung gibt es nur die erhabensten Argumente: damals ging es um nichts Geringeres als die „Rettung der Seelen“ der Menschen fremder Völker und Länder; heute geht es um „Freiheit und Marktwirtschaft“. Aus der Geschichte weiß man, dass dabei das Christentum als machtpolitischer Trojaner für die nach Weltherrschaft strebende Kurie in Rom missbraucht wurde. Wer sich die Welt nach dem ersten Einmarsch im Irak 2003 anguckt kann wissen: Freiheit und Demokratie wurden und werden als machtpolitischer Trojaner benutzt, um fremde Völker und Länder für einen singulären Weltmacht-Anspruch „reif“ zu machen. Das Zentrum der Weltmacht heißt aber nicht mehr Rom, sondern Washington. Weiterlesen
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Feindliche Übernahme
Monumentale Dreifachausstellung in Paderborn: CREDO – ich glaube
Die Christianisierung Europas ist Gegenstand einer monumentalen Dreifachausstellung in Paderborn, vom 26. Juli bis 3. November 2013, im Diözesanmuseum, in der Kaiserpfalz und in der Städtischen Galerie. CREDO – ich glaube, so der Name der Ausstellung, bezieht sich auf die von Kaiser Konstantin beim Konzil von Nicäa im Jahre 325 den anwesenden Bischöfen unter Androhung von Gewalt abverlangte Loyalitätsbekundung für eine kanonische Fixierung des im Römischen Reich inzwischen aus machtpolitischen Gründen zur Staatsreligion erklärten Christentums. Bis Nicäa war das Christentum ein Sammelbecken unterschiedlichster spiritueller Wege. Trotz allem Disputs gingen die Anhänger der einzelnen Schulen respektvoll miteinander um. Nach Nicäa galt fortan: Bist du NICHT für das Dogma, dann bist Du gegen uns (dessen Befürworter) und folglich kein Christ, stattdessen Feind, den man verfolgen und vernichten muss. Die feindliche Übernahme erst Europas, dann des Rests der Welt, nahm seinen Anfang. Weiterlesen