VON ANDREAS HAGN[1. Andreas Hagn ist Familienvater und Unternehmer in Wien, zenbuddhistischer Laienmönch und aktives Mitglied der Dharma Sangha Österreich .]
Gefängniszelle.
Foto: Andrew Bardwell
Seelsorge im buddhistischen Sinne ist ja ein Paradoxon, da der Buddhismus keine Seele kennt, zumindest nicht im Sinne der beständigen Identität eines in sich inhärenten Selbst. Also haben wir versucht andere Begriffe zu finden und wir reden auch vom Betreuen und Begleiten.
Das Wort Seele beinhaltet für mich etwas nicht Greifbares und mit Worten nicht Erklärbares. Hier spannt sich eine Brücke zur buddhistischen Sichtweise des nicht Faßbaren, dem Bereich jenseits der Weisheit. Bodhidarma, der erste Zen-Patriarch in China, sagte: Der Geist beginnt dort wo die Sprache endet.