Familientherapien aus Sicht von Ursache & Wirkung (Karma)
Für viele gesundheitliche Probleme physischer und psychischer Natur lassen sich Zusammenhänge zu schwierigen familiären Verhältnissen finden, die vor allem in der Kindheit einen Menschen beeinflusst wenn nicht traumatisiert haben. Oft ist erkennbar, wie sich bestimmte Verhaltensmuster von Mitgliedern des Familienverbandes auf die nächste und sogar übernächste Generation übertragen. Zum Beispiel vermag eine unterschwellig gewaltorientierte Verbindung von Großeltern etwa die Bindungsfähigkeit des Enkels beeinträchtigen. Sowohl wissenschaftlich anerkannte also auch nicht anerkannte Therapien versuchen Leidende in solchen Fällen über eine „innerliche Aussöhnung“ mit den vermeintlichen Verursachern – etwa Oma und Opa – zu therapieren. Doch das ist bestenfalls Symptombehandlung. Die karmischen Ursachen bleiben unberührt.
Sich mit fiktiven Großeltern einlassen –
reine Illusion
Irgend ein hartnäckig wiederkehrendes gesundheitliches Problem, irgend eine das Wohlbefinden störende Eigenschaft seiner Persönlichkeit hat wohl jeder am Hals; ob es sich dabei nun um unerklärliche Schlafstörungen, einen Hang zu ständigem Wohnortwechsel, immer ähnliche Partnerprobleme, quälende geheime Süchte und Ängste, scheinbar reflexartige Verhaltensmuster oder permanente Unfallgefährdung handelt. Die Liste ließe sich beliebig verlängern. Weil uns diese Probleme die Freude am Alltag vermiesen – wenn wir Pech haben bis zur Arbeitsunfähigkeit – versuchen wir sie zu bekämpfen. Ein schier unerschöpflicher Anbietermarkt an schulmedizinischen und dazu alternativen Verfahren umwirbt den Leidenden. Eine Methode wird dabei als erfolgreich anerkannt und weiterempfohlen, wenn sie bei einigen Leuten die lästigen Symptome scheinbar beseitigt hat.
Erkennt der Therapeut im Zuge der Arbeit mit dem Leidenden mögliche Ursachen im Beziehungsgeflecht der Familie und bringt diese zur Sprache, wird er – liegt er richtig – beim Patienten auf eine ausgeprägte emotionale Resonanz stoßen. Leicht möglich, dass dann unter Tränen heraussprudelt, was jahrzehntelang und womöglich über Generationen hinweg unter den Tisch gekehrt wurde, von dort aber immer aufs Neue das Wohlbefinden nachrückender Generationen verdorben hat. Der Leidende dürfte sich danach erleichtert fühlen und dem Arzt oder Therapeuten fortan blind vertrauen.
Da muss nichts „ausgesöhnt“ werden
Nun da die Wunde so beeindruckend effektiv offengelegt wurde unterwirft sich der Patient in der Regel gern folgsam und gutgläubig allen Techniken und Verfahren, die ihm sein Therapeut zur Aussöhnung mit den vermeintlichen Verursachern seiner Probleme empfiehlt. Angenommen die entsprechenden Personen sind die bereits verstorbenen Großeltern, dann muss sich der Leidende je nach Therapie jetzt notgedrungen emotional und mental mit dem astralen Sumpf abgelegter Astralkörper einlassen.
Wer da hinein ruft wird IMMER eine Antwort bekommen, die sich zuvor auf genau die Weise kleiden wird, wie es der Therapeut suggeriert und der Patient erwartet. Willkommen im Geisterreich der Toten, aus dem man kaum unbeschadet herauskommt, wenn man erst einmal begonnen hat darin blind herumzustochern. Dabei könnte man mit etwas gesundem Menschenverstand selbst darauf kommen, dass Vergangenheit eben naturgesetzlich vergangen ist und auch suggestive Mentaltechniken nichts rückgängig machen oder nachträglich ändern können – egal wie blumig und überzeugend das ein Therapeut auch anders darstellen mag.
Das Suchen von Ursachen in der Vergangenheit und die postume Aussöhnung mit vermeintlichen Tätern ist etwa so, als ob die Bewohner eines Dorfes an einem Fluss die von einem Hochwasser heimgesucht wurden im Nachbardorf stromaufwärts die URSACHE ihrer Überschwemmung sehen würden und sich aufmachen, um mit den „bösen“ Nachbarn ein ernstes Wort zu reden und ihnen dann zu verzeihen. In einem engen naiven Blickwinkel ist es natürlich nicht falsch, das Nachbardorf als „Ursache“ der eigenen Überflutung zu sehen, schließlich kam das viele Wasser genau von dort. Doch mit logischem Blick auf Ursache und Wirkung ist es auch nicht richtig. Die Überschwemmung mag auf schwere Regenfälle in einem hunderte Kilometer entfernten Gebirge zurückgehen und der Regen selbst auf einen globalen Klimawandel der wiederum durch den Menschen befördert wurde und so weiter…
Tatsache ist: Auch das Dorf stromaufwärts ist Opfer, so wie das Nachbardorf stromabwärts. Tatsache ist auch: Oma und Opa – im Beispiel – waren Opfer, so wie Tochter oder Enkel zu Opfer wurden. Sich mit fiktiven Großeltern oder diffusen Geistwesen die vorgeben die Großeltern zu sein einzulassen ist reine Illusion. Das gilt auch für vermeintliche daraus resultierende Heileffekte. Wer sich und seine Familie WIRKLICH aus der Inszenierung und Weitergabe immer gleicher verhängnisvoller Verhaltensmuster erlösen will, kann – logischer Weise – das nur mit dem tun, was KONKRET im eigenen Einflussbereich liegt – die eigene Persönlichkeit. Zwar mag das erkannte Problem der Großeltern nützliche Hinweise für das Nachforschen in einem selbst liefern. Doch die entscheidende Frage ist: Welche karmische Samen trage ich in mir, dass es mich in GENAU DIESE Familie mit GENAU DIESEN Verwerfungen gezogen hat, sodass ich GENAU DIESE leidvollen Erfahrungen machen musste.
Ziel – SELBSTERKENNTNIS
Es mag hilfreich sein, sich bei dieser Introspektion externe Hilfe in Form eines Kommunikationspartners zu besorgen. Doch es bedarf keinerlei Suggestivtechniken, keiner Visualisierungen und sowieso keiner Gutgläubigkeit gegenüber Therapeuten. Das Ziel dieses „Therapieansatzes“ ist NICHT vordergründige Symptombehandlung. Ziel ist SELBSTERKENNTNIS. Wer entdecken sollte, dass er im Familienverband seelisch traumatisiert wurde, der wird sich bemühen, dem Übeltäter im Geist oder auch direkt ruhig, nüchtern, distanziert gegenüberzutreten. Ganz von allein wird man dann den Täter als dessen erstes eigenes erbärmliches Opfer erkennen, der seiner karmisch gerechten Strafe nicht entgehen wird. Da muss nichts „ausgesöhnt“ werden. Man muss auch keine exaltierten Vergebungen inszenieren. Man muss nur emotional NEUTRAL werden, durch nüchterne Analyse und klare Erkenntnis.
Nur auf etwas MUSS man wirklich achten: Es darf kein HASS und kein Gefühl der RACHE zurückbleiben, denn Hass und Rachegefühle verätzen die eigene Aura wie Salzsäure die Haut und – was noch schwerer wiegt – sie binden karmisch an das Objekt der Rache und des Hasses. Ist doch die Überwindung solcher Bindungen gerade das Ziel des Erkenntnisprozesses. Dann, im Laufe der Zeit, wird sich sogar eine Brise aufrichtigen Mitgefühls einstellen. Der Täter kann einem nur noch leid tun; ein Zeichen dafür, dass man ganz sicher nachhaltig heil und frei geworden ist. Und das ganz ohne neue Abhängigkeiten und ohne große Kosten. HEINZ KNOTEK
Zuletzt aktualisiert: 27.06.2015 von Heinz Knotek