Die Terminierung von Ostern – der jährlichen Gedächtnisfeier des Todes und der Auferstehung Jesu – basiert im Wesentlichen auf Aussagen des Neuen Testaments1 in dem ein Kontext zur Pessachwoche, einem jüdischen Hauptfest, hergestellt wird. Demnach ist Ostern ein bewegliches Fest, das am ersten Frühjahrsvollmond gefeiert wird und folglich auf ein Datum zwischen dem 22. März und 25. April fällt.
Es gibt keinen Grund unschuldige Lämmer zu schlachten. Das OSTERLAMM ist das Symbol für das Sternzeichen Widder2! Bild: Kô-Sen
Lässt man die These von James Morgan Pryse gelten, demzufolge Teile des Neuen Testaments eine kodifizierte Wiedergabe der GROSSEN GRIECHISCHEN MYSTERIEN ist, erhält das OSTERFEST eine gänzlich neue – und vor allem logische – Bedeutung. Es geht nicht um das vermeintliche Sterben und unnatürliche „Auferstehen“ einer historischen Persönlichkeit. Das Osterlamm ist kein Opfertier. Ostern ist vielmehr Teil eines Initiationsprozesses und das Lamm symbolisiert das Sternzeichen Widder.
Kapitel IV
Das erhabene höhere Verstandesvermögen – der Sonnengott3
(Absatz 14.1-5)
1 Ich sah; und, siehe da! den Widder auf dem Berg Sion stehend und mit ihm die einhundertvierundvierzigtausend mit seinem Namen und seines Vaters Namen auf ihrer Stirn geschrieben. 2 Ich hörte eine Stimme aus dem Himmel, wie die Stimmen von vielen Wassern, wie die Stimme eines großen Donners; und die Stimme die ich hörte war wie /die4/ von Lyraspielern, die auf ihrer Lyra spielen.
3 Sie sangen da ein neues Lied vor dem Thron und vor den vier Wesen und den Ältesten;, und niemand konnte das Lied verstehen außer den Einhundertvierundvierzigtausend – diejenigen, die von der Erde erkauft wurden.
4 Diese sind diejenigen, die sich nicht mit Frauen besudelt haben, denn sie sind jungfräulich. Diese sind diejenigen, die dem Widder folgen, wohin er auch geht. Diese wurden von den Menschen erkauft – ein Erstling für den Gott und den Widder. 5 In ihrem Mund wurde kein Betrug gefunden; sie sind untadelig.
Kommentar
Der Widder ist das vierte der Tiersymbole und ist identisch mit dem Bogenträger auf dem weißen Pferd, dem Regenten des vierten somatischen Zentrums5. Er steht für die intellektuelle Sonne, den Nous, der Iêsous ist und die Zahl 8886 trägt.
Die Sonne wird zum Löwen, wenn sie in Leo (Sternzeichen Löwe) residiert, der ja wiederum dem obersten der noetischen Chakras entspricht. Wenn in Aries (Widder) erhöht – symbolisiert durch die Anwesenheit auf dem Berg Sion – entspricht sie aber auch dem Widder, und ist dann Symbol des Nimbus. Im Drama wird sie an dieser Stelle von jungfräulicher Kraft umgeben und ein donnernder Chor präludiert den nächsten Akt, die Eroberung des Herz-Zentrums.
Zwar wird der Chor, der fünfte des Dramas, damit vorgestellt, nicht jedoch der Inhalt seines Gesangs, denn dieser würde – wie im Text angedeutet – für die Profanen unverständlich bleiben. So wird die Eroberung der Chakras dieses Bereiches mit weniger Details versehen als die anderen.
An dieser Stelle des Textes werden in verhüllter Form alle von Aries (Widder) nach Libra (Waage), von der Tagundnachtgleiche des Frühlings zu der im Herbst, verlaufenden Sternzeichen erwähnt.
Neophyte ist nun einer Lyra gleich geworden
Von den Begleitern des Widder wird gesagt, dass sie „jungfräulich“ (parthenoi) seien – die Schutzgöttin von Aries ist Athêna, die „Jungfrau“ (Parthenos), deren prächtiger Tempel in der Akropolis von Athen den Namen „Parthenôn“ trug. Wenn der Planet Mars sein Domizil in Aries (Widder) aufschlägt, dann ist Athêna sowohl Göttin des Krieges als auch der Weisheit und ihr Helm wird geschmückt mit dem Kopf eines Widder und einer Sphinx.
Die „Stimme,“ die aus dem Himmel kommt, ist wie der Klang von vielen Wassern und dem Klang des Donners. Zeus, der Donnerer, herrscht über die Himmelsregion aber auch über das Zeichen Leo (Löwe). Aphroditê ist Regent(in) von Taurus (Stier), so wie Hermês von Cancer (Krebs), dem alleinigen Domizil des Mondes, dem Regenten des Wassers. Zusammen repräsentieren Hermês und Aphrodithê den göttlichen Androgynen.
Die „Stimme“ ist aber auch wie der Klang einer Lyra, dem Erkennungsmerkmal von Apollôn, dem Schutzgott von Gemini (Zwillinge). Keine Tücke ist in den Mündern der „Jungfrauen“ zu finden. Das Zeichen Virgo (Jungfrau) korrespondiert mit dem Sprachzentrum in der Kehle. Schließlich werden „Jungfrauen“ als tadellos vorgestellt – womit sie adäquater Ausdruck der himmlischen Balance – Libra (Wage) – sind.
Menschen kommen und gehen, ohne jemals die Bedeutung religiöser Symbole erfahren oder hinterfragt zu haben. Bild: Kô-Sen
Zwar sind streng genommen lediglich die aufsteigenden Zeichen Jungfrauen, „die sich nicht mit Frauen besudelt haben.“ Die absteigenden Zeichen „wurden (daher) von den Menschen erkauft.“ Alle diese Zeichen, die Begleiter der Widder-Sonne, sind jedenfalls solche, „die dem Widder folgen, wohin er auch geht.“
Fazit: Der Neophyte ist nun einer Lyra gleich geworden. Die losen Saiten seiner psychischen Natur sind angezogen und gestimmt. Sie können nunmehr die Berührung durch das wahre SELBST mit einem sensiblen Vibrieren beantworten.
- Auch bekannt als Offenbarung des Johannes (APOKALYPSE). ↩
- Vom 21. März – 20. April ↩
- Die anderen Kapitel nach Pryse.
Kapitel I: Die siebenfältige Logos-Sonne, die sieben Planeten-Sonnen der Energie-Zentren, Der Sonnengott und seine fünf Kräfte
Kapitel II: Die erste der sieben Eroberungen – die Initiation durch Wasser
Kapitel III: Die zweite der sieben Eroberungen – die Initiation durch mächtige Luft
Kapitel V: Die vierte der sieben Eroberungen – die Initiation durch die hochheilige Erde
Kapitel VI: Die Ausrottung der vergänglichen Prinzipien der Seele
Kapitel VII: Das ewige Gewand des SELBSTES ↩ - Einfügung zur besseren Lesbarkeit ↩
- Die vier somatischen Zentren sind (abwärts gezählt):
I DAS LAMM, Kopf mit den drei oberen Chakras
II DAS BIEST, Herz mit Herz-Chakra
III DER ROTE DRACHEN, Nabel mit zugehörigem Chakra
IV DER FALSCHER SEHER, Genitalien mit den unteren Chakras ↩ - 888 entspricht Iêsous, dem höheren Mind, Higer Mind ↩
Zuletzt aktualisiert: 05.10.2013 von Heinz Knotek