Das „wahre und allerbeste“ (Frühjahrs)Fasten

Wie ein Aufschrei geht es durchs Volk. Endlich Licht und Wärme – von oben. Endlich Frühling. Fahr- und Motorräder werden wieder hervorgeholt. Die Wanderwege füllen sich. Die Biergärten machen gute Umsätze. Mit Freilufttischen. Alle haben jetzt viel vor. Etwa auch Fasten, Frühjahrsfasten hält schließlich gesund.

Frühlingsstreben. (*)

Frühlingsstreben. (*)

Diese ganze Betriebsamkeit findet sich überall, auch im Tierreich und selbst die Pflanzen bringen reihenweise junge Sprossen hervor. Wir verhalten uns äußerlich angesichts des nahenden Frühlings nicht viel anders als Pflanzen und Tiere. Doch es gibt ein darüber hinaus gehendes „wahres und allerbestes“ – nur dem Menschen mögliches – Fasten. Meister Eckehart schreibt davon in einem seiner Traktate. Weiterlesen

Rückkehr zur natürlichen Ordnung

Die Ehe per Gesetz vom Prozess der Reproduktion und der Erhal­tung der eigenen Art abzutrennen ist ein weiterer Höhepunkt im verzweifelten – und hoffnungslos sinnlosen – Ringen um Selbstver­wirk­lichung des dem fiebrigen Zeitgeist ergebenen Menschen.

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SONNE – visuelles und akustisches Symbol der natürlichen Ordnung

Man folgt nicht etwa dem respektvoll, was man in der Natur seit Urzeiten beobachten kann. Nicht die Natur diktiert die Gesetze. Wer sich an den Straßenecken den Mantel aufreißt und dabei am lautesten schreit, damit auch wirklich jeder hinguckt, der schreibt vor, was für eine Weile nun „gut und richtig“ ist. Wenn sich ETWAS weit oder gar am weitesten von seinem Ursprung entfernt hat, kann die Rückkehr zur natürlichen Ordnung beginnen. Weiterlesen

OZEAN – vielschichtige spirituelle Metapher

Aus: FOOD FOR THOUGHT – THE PARABLE OF THE OCEAN1

Der Begriff „Ozean“ ist eine vielschichtige spirituelle Metapher. Er symbolisiert unter anderen Weite und Tiefe. […] Aber auch das Leben im gewöhnlichen Alltag wird oft mit einem OZEAN verglichen. Ein spirituelles Ziel zu erreichen bedeutet daher „die See des Lebens“ zu überqueren oder bhavsagar. Wer jedoch mit seinem gegenwärtigen Daseinszustand zufrieden ist, hat keinen Sinn für ein spirituelles Leben.

Hinüber ans andere Ufer gelangen. Bild: Heinz Knotek

Buddha sagt über solche selbstzufriedenen weltlichen Menschen: Die Meisten drehen ihre Runden lediglich an diesem Ufer des Ozeans. Sucher auf dem spirituellen Pfad streben jedoch danach, hinüber ans andere Ufer zu gelangen. Weiterlesen

  1. Quelle: THE THEOSOPHICAL MOVEMENT, Mumbai (Indien), Ausgabe August 2012, Übertragung aus dem Englischen: Heinz Knotek, mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers, ULT India links_yellow.gif.

Der Tod am Kreuz oder Ostern, zwischen sechs und neun Uhr am Nachmittag

Multifunktionales Ostersymbol –
„die eiCloud“.
(*)

Karfreitag darf man per Gesetz aus religiöser Pietät in Deutschland nicht tanzen. An diesem Tag soll Jesus gekreuzigt worden sein und bei der Gelegenheit gleich auf alle Zeiten freiwillig die Erbsünde und Schuld aller Menschen irgendwie auf sich und dann irgendwie mit­genommen haben. Wenn letzte­res so wäre, würde es eigentlich reichlich Grund zur öffentlichen Freude geben. Dem steht jedoch ersteres gegenüber, der hypothe­tische grausame Tod am Kreuz. Das ganze Drama basiert exklusiv auf der Sammlung kanonischer Evange­lien im Neuen Testament, von denen vor allem die drei synop­ti­schen Evangelien – nach Matthäus, Markus und Lukas – durch eine eher ungehobelte Diktion auffallen.

Der Mystiker und Theosoph James Morgan Pryse (1859 – 1942) zog daraus den Schluss, dass sich die Autoren spiritueller Textvorlagen bedient haben müssen, die sie nach ihren Vorstellungen an den neuen religiösen Staatskult angepasst haben. Als Vorlage kommen nach Pryse Fragmente der Kleinen und Großen Mysterien in Frage. Zumindest theoretisch wird mit dieser These plötzlich manches klar, was bisher im Dunklen lag. Etwa, warum der Tod am Kreuz Jesus ausgerechnet nachmittags zwischen sechs und neun Uhr ereilt haben soll – ereilt haben musste. Weiterlesen

Wintersonnenwende: Gelegenheit längst Überfälliges anzufangen

Königin der Nächte“ bezeichnete eine Tageszeitung die längste Nacht des Jahres, die Wintersonnenwende1, zugleich auch der kürzeste Tag im Jahreslauf der Sonne. Das Weihnachtsfest, die mystische Geburt des Christkindes, ist bekanntlich eine grobe Adaption des in vielen Hochkulturen begangenen Sonnenkultes. Im Zentrum des Kultes steht die als Sonnengott (maskulin) kulthaft verehrte Sonne.

Jahreslauf der Erde um die Sonne, links außen Sommer auf der Nordhalbkugel, rechts außen Winter auf der Nordhalbkugel.
Grafik: gemeinfrei

Alles auf der Erde manifestierte Sein hängt vom Rhythmus der Sonne ab. Gemäß dem hermetischen Grundsatz SO OBEN – SO UNTEN hat die Wintersonnenwende OBEN auch in uns (UNTEN) ihre Entsprechung. Es liegt an uns, diesen kosmischen Impuls in uns „beim Schopfe zu packen“ und etwa beherzt die Gelegenheit zu nutzen, um längst Überfälliges anzufangen. Weiterlesen

  1. In 2011 am 22. Dezember, 6.30 Uhr

Kunst der Konzentration (Teil 1)

Mit dem Essay CULTURE OF CONCENTRATION by W. Q. Judge

Bodhidharma1, Meister der
Konzentration (Yoshitoshi 1887)

Abbildung: gemeinfrei

Konzentration ist alles. Buddha hat davon ge­sprochen, unser Denkver­mögen allein würde unsere Welt immer und immer neu erzeugen. Mit seinem Höhlengleichnis deutet Plato Ähnliches an. Was da lediglich flackernde Reflexionen der spirituellen Sonne auf der derben Felswand der Materie zu vermeintlich herrlichen Tagen und Nächten macht – auch das ist das Denkvermögen. Konzentration des Denkvermögens macht Kampf­kunst-Übende zu unüber­windlichen Meistern ihres Faches.

Sich auf etwas zu konzentrieren, kann dieses „Etwas“ physisch und astral messbar beeinflussen. Unkonzentriert ist der Mensch wie ein leckes Schiff. Ungebremst dringen Ströme von Eindrücken in unser Bewusstsein und lassen uns tief in den „Wassern“ hinabsinken. Wer die Kunst der Konzentration beherrscht kann sich aus den Wassern der Materie erheben. Der irische Mystiker und Theosoph W. Q. Judge hat in einem inspirierten Essay beschrieben, wie das gehen kann. Weiterlesen

  1. Bodhidharma (um 400 u. Z.); erster Patriarch der Linien des Chan- und Zen-Buddhismus

Zyklische Prozesse, Kreisläufe, Spiralbewegungen

Ein Grundgesetz der Natur ist es, dass alles Werden zyklischen Prozessen unterworfen ist. Zyklische Prozesse werden von uns oft als Kreisläufe wahrgenommen. Eine Täuschung. Denn alles Wiederholen verläuft – wenn auch noch so geringfügig – prinzipiell als Spiralbewegung. So mag sich die Erde im Jahreslauf scheinbar immer wieder zum Ausgangspunkt zurück bewegen.

Der Mond – DAS Symbol für zyklische Prozesse im Universum. (*)

Doch da derweil das ganze Sonnensystem selbst einer zyklischen Bewegung unterworfen war, erreicht unser Planet in Wirklichkeit ein für ihn völlig unbekanntes „Neuland“ im Raum. In den Weisheitslehren heißt es, dass das Erkennen der „Zyklizität“ allen Seins dem Sucher manches Leid erspart. Was heißt das nun konkret für den Alltag? Weiterlesen

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