Ob die Strategie, seinen Willen durchzusetzen indem man Widerstände (und seien sie naturgesetzlicher Art) als „Benachteiligung“ erklärt, Erfolg hat hängt hierzulande vor allem von zwei Faktoren ab: Der medialen Lautstärke des Rufs und prominenter Unterstützer. Dann kann viel gehen, unabhängig davon um was es geht.
Jede Menge weitere „Struwwelpetereien“
finden sich in diesem Lande
Du kannst dich etwa als Schüler erst als Legastheniker schuljahrelang fördern lassen, dir also gegenüber deinen Mitschülern ohne diagnostizierte Legasthenie erhebliche Vorteile sichern, um dann nach Erlangung des Abiturs den dokumentarischen Nachweis deiner Förderung lautstark als „diskriminierend“ zu beklagen. In dem Fall ist die Strategie nicht aufgegangen – vorerst zumindest. Eine entsprechende Klage eines Abiturienten wurde vom Bundesgerichtshof (BGH) jüngst abgewiesen. Doch in den „sozialen“ Onlinemedien ist umgehend ein Sturm der Entrüstung ausgebrochen. Plötzlich mutiert die Fürsorge zur Benachteiligung. Das erinnert an Struwwelpeter, der ohne wenn und aber und ausschließlich SEINEN Willen bedient sehen will, und wenn er dabei zugrunde geht.
Jede Menge weitere „Struwwelpetereien“ finden sich in diesem Lande. Manch Vater etwa traut sich nicht mehr, mit seinen Kindern in der heimischen Badewanne zu plantschen, aus Angst er könnte ins Gerede kommen. Zugleich treibt eine vor allem von politisch Grünen forcierte Kampagne unter dem pädagogischen Deckmäntelchen „sexueller Früherziehung“ irre Stilblüten. Gerade gelangten gruseligste Details pädophiler Verstrickungen der GRÜNEN an die Öffentlichkeit – viele der Beteiligten sind unverändert in hoch bezahlten Ämtern und Würden – da haben diese Leute die Dreistigkeit mit kruden Theorien, die etwa die naturgesetzliche Sexualität zwischen Mann und Frau auf das Niveau einer wählbaren Option unter vielen reduziert, in ihrem Sinne Bildungspolitik zu betreiben und dem Volk „ihre“ Lehrpläne verordnen zu wollen.
Eltern sind empört – Kinder sollen Förderschule für Flüchtlinge räumen
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— ✈️ route66 (@endlosfrei) July 31, 2015
Als Struwwelpeterei kann auch gelten, dass uns die von transatlantischen Seilschaften weitgehend dominierten Medien immer wieder suggerieren, wir Deutsche wären im „postnationalen“ Zustand. Wenn dann aber unerwartet Bürger sich dagegen wehren, dass man etwa ihren Kindern Turnhallen wegnimmt, um darin Menschenmassen unterzubringen, die erkennbar mehrheitlich weder Anzeichen von Dank noch Respekt gegenüber den Einheimischen erkennen lassen, dafür, dass sie als mutmaßliche Flüchtlinge mit Geld und Rundum-Betreuung versorgt werden, dann werden diese Bürger als Rechte, Nazis oder Ausländerfeinde verunglimpft. Plötzlich scheinen Staat und Staatsgewalt die Fürsorgepflicht gegenüber der eigenen Bevölkerung im Gegensatz zur mutmaßlichen Benachteiligung von Flüchtlingen als eher zweitrangig zu betrachten.
„Struwwelpetrig“ ist sicher auch, dass die deutsche Regierungsadministration ohne Zögern millionenschweren Hilfspaketen der EU für die desolate Ukraine zustimmt, die diese vor allem dazu nutzt, sich der vom selbst ernannten Hegemon angestachelten Kriegstreiberei mit ihrem russischen Bevölkerungsanteil und Russland hinzugeben – alles unter mit Nazisymbolen bestückten Flaggen. Gleichzeitig wird EU-Partner Griechenland jede Hilfszahlung strikt verweigert, es sei denn, Griechenland beugt sich dem Diktat der globalen Finanz-Oligarchie, indem es etwa profitable Staatsbetriebe verkauft, zum Beispiel Flughäfen an deutsche Flughafenbetreiber.
Die Mehrheit der Kinder isst brav
ihre Suppe wie angewiesen
Es ließen sich Buchbände mit weiteren Struwwelpeterei füllen. Aus moderner pädagogischer Sicht sind die ursprünglichen Struwwelpeter-Geschichten auch und vor allem Ausdruck eines autoritären Erziehungsstils. In anderen Worten: Das Fehlverhalten der kindlichen Protagonisten, mit zumeist fatalen Folgen, ist auch dem Dominanzgebaren der Erwachsenen denen diese Kinder anvertraut sind anzulasten. Letztlich ändern beide Sichtweisen nichts daran, dass die Protagonisten an der Situation zugrunde gehen.
Die erstaunliche Flüchtlingswelle: echt – oder wieder nur US-geführtes “Management”, wie bei… http://t.co/gtRsJukFrn pic.twitter.com/saxNdlX5rz
— Hörstel Christoph R. (@HoerstelC) July 31, 2015
Betrachtet man die gegenwärtige Regierungsadministration Deutschlands als „pädagogische Autorität“ und deutsche Bürger als die der Autorität zur Fürsorge anvertrauten „Kinder“, dann ergeben sich interessante Analogien zur gesellschaftlichen Situation in diesem Lande. Ein Beispiel. Die Mehrheit der Kinder isst brav ihre Suppe wie angewiesen, fragt selbst dann eher nicht nach, wenn sich die Suppe als schwer verdaulich oder gar krankmachend erweist. Die, die Fragen stellen oder sich der vorgesetzten Nahrung verweigern und stattdessen selbst auf Nahrungsbeschaffung gehen können neuerdings mit einer Klage wegen Landesverrat rechnen. Immerhin, standrechtlich erschossen wird man dann wohl nicht, wie noch vor 70 Jahren üblich. HEINZ KNOTEK
Zuletzt aktualisiert: 31.07.2015 von Heinz Knotek