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Auf dem Weg zur Maturität der Seele

Hölle im Hier und Jetzt

Heinz Knotek, 06.02.2011

Konzepte wie Himmel und Hölle haben den Vorteil, dass sie allesamt etwas Abstraktes ohne erkennbaren Zusammenhang zum konkreten Hier und Jetzt sind. Zumindest wenn man sie im Kontext einer monotheistischen Religion versteht. Buddhismus und Taoismus sind zwar keine monotheistischen Religionen, kennen aber diese Begriffe ebenfalls und bemühen sich dabei um eine erlebbare und weitgehende Praxisnähe. Möglich wird das durch die Annahme der These, Karma und Reinkarnation seien universelle naturgesetzliche Prinzipien.

Hölle als Nachtod-Verwahranstalt für Bösewichte: Dante And Virgil In Hell (1850) by William-Adolphe Bouguereau. Foto: gemeinfrei

„Höllische“ Lebensumstände haben demnach einen guten Grund. Wer etwa ständiger Verleumdung ausgesetzt ist und auf Schritt und Tritt mit der Unzuverlässigkeit anderer konfrontiert wird, hat sich demnach diese „Hölle“ in einem früheren Leben selbst zubereitet, indem er sich damals an seinen Mitmenschen mit LÜGEN vergangen hat. Wer das glaubt wird zwar nicht selig, beißt sich aber sicherheitshalber lieber einmal zu viel als zu wenig auf die Zunge.

Alltägliche Hölle wiedererkennbar beschrieben

Im großen Höllenklassiker des christlichen Kulturkreises, Dantes GÖTTLICHE KOMÖDIE, wird mit schaurig-poetischen Bildern ein abstrakter Höllenschlund imaginiert, in dem alle landen, die Gottes Ungnade auf sich gezogen haben. So grausig und qualvoll es da auch zugehen mag. Der unmittelbare Alltag ist davon eher nicht betroffen. Das Konzept Hölle dient hier vor allem machtpolitischen Interessen der Kirche. Eine – thesenhaft – plausible Erklärung von alltäglichen kleinen und großen Höllen bietet die Hölle der Christenheit nicht.

Anders in klassischen buddhistischen Lehrtexten wie dem Avatamsaka-Sutra aus dem alten China. Auf fast mathematische Weise wird hier die alltägliche Hölle wiedererkennbar beschrieben – und deren Details nach dem Prinzip Ursache und Wirkung (Karma) konkreten Ursachen plausibel zugeordnet. Das hat zwei „zähmende“ Wirkungen. Eigenes Ungemach wird leichter ertragen, wenn man sich vorstellt, es selbst ausgelöst zu haben. Zugleich wird man achtsamer auf sein Denken, Reden und Handeln, um zukünftig ähnlichen Miseren zu entgehen. Nachfolgend eine Ursache-Wirkung-Übersicht für Höllen im Hier und Jetzt. Die Übersicht ist natürlich unvollständig.

Tat (Ursache) – Hölle (Wirkung)

Quelle: Avatamsaka-Sutra, „Ten Stages1„

  1. Töten – Kurzlebigkeit, viel Krankheit
  2. Stehlen – materielle Armut, abhängig von Fürsorge
  3. Sexuelle Verfehlungen – Leben in unsicherer Gesellschaft, untreue Angehörige
  4. Lügen – üble Nachrede, unzuverlässige Mitmenschen
  5. Entzweiendes Gerede – zerstörtes Heim, armselige Familie
  6. Schroffes Reden – ständig Unerfreuliches hören, Streitsucht auf Schritt und Tritt
  7. Geschwätzigkeit – man gilt als unglaubwürdig, Neigung zu unverständlicher Sprache
  8. Begierde – Unzufriedenheit, Ehrgeiz
  9. Zorn – schlechte Ansichten, verschlagenes und hinterhältiges Wesen

HEINZ KNOTEK

  1. THE FLOWER ORNAMENT SCRIPTURE, Thomas Cleary, p. 716 ↩

Zuletzt aktualisiert: 06.02.2011 von Heinz Knotek

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