Liebe Kinder groß und klein, jung und alt, gebt fein acht, ich hab‘ euch etwas mitgebracht. Eine kleine Nachhilfe für euren korrekten „Kampf gegen rechts“, etwa im Powi-Unterricht.
Schlagwort: Buddhismus
Wiedergeburt vorbereiten (Teil 1): Einmal Himmel und zurück?
Wenn der achtjährige Kenrap im Vorbeigehen erklärt, er sei spät dran und müsse ansonsten jetzt zum Philosophie-Unterricht, dann verblüfft er den unvorbereiteten Betrachter aus dem Westen genaus so wie mit seiner Reaktion auf eine Anspielung auf sein für einen Mönch geringes Alter. Er erklärt nicht jung zu sein, sondern die Wiedergeburt (Reinkarnation) eines 68-jährigen Mönches der einst auch hier im Phuktal-Kloster gelebt hat. Das kann kein schlechter Ort für ein Zurückkommen sein.
Dalai Lama: Europa wird zum muslimischen Afrika
BUDDHISMUS AKTUELL Es ist still geworden um den Dalai Lama. Noch nicht lange her, da hatte er für alle die sich für „links“ hielten oder mit „Linkssein“ kokettierten eine Wirkung vergleichbar mit der Wirkung eines offenen Marmeladenglases auf Wespen. Wie in den Jahren zuvor hat das religiöse Oberhaupt des tibetischen…
Buddhismus: Buddha, Dharma – Heimat
Natürlich heißen die Drei Juwelen des Buddhismus korrekt BUDDHA, DHARMA, SANGHA. Die beiden ersten „Juwelen“ sind allgemeinverständlich. BUDDHA bezieht sich auf den großen Hindu-Reformator, DHARMA bezeichnet die von Buddha mündlich überlieferten Lehren – aufgeschrieben Jahrhunderte nach seinem physischen Weggang. Und SANGHA? Sangha bedeutet „Versammlung“, „Menge“ oder „Gemeinschaft“. In einem weiteren Sinne steht es für Familie, das eigene Volk, die ganze Menschheit, alle fühlenden Wesen. Buddhisten sind daher nativ Patrioten.
Buddhismus aktuell: Mein Land, mein Volk, meine Pflicht
Teil 1 der Serie: Mein Land – meine Familie – mein Ich
[caption id="attachment_3740" align="aligncenter" width="1062"] Land, Familie, Ich geben der Seele Orientierung, auch und gerade, wenn man wie im Buddhismus, zu starke Bindungen als hinderlich ansieht. Bild: Heinz Knotek/TrinosophieBlog[/caption]Leben ist Leiden und das was wir als reale Welt betrachten ist eine Projektion unseres Denkvermögens, also Illusion (maya). Starke Anhaftung an mental-körperliches Sein setzt starke karmische Energie frei und bindet damit die evolvierende Seele an das Rad der Wiedergeburt. Vereinfacht und verkürzt ist das die Philosophie des aus der Hindu-Tradition hervorgegangen Buddhismus. Doch selbst im Buddhismus, wo man Bindung an Land, Familie und das eigene Ich als Hemmnisse auf dem Weg zur Erlösung sieht, werden Land, Familie und inkarniertes Ich als kostbares Gut gesehen, dass es zu schützen und zu verteidigen gilt.
Göttliche Tugend (Pāramitā): Vollkommenes Loslassen (Perfect Detachment)
Eine „vierte Pāramitā“ Viraga – „Neutralität gegenüber Freude und Leid, Ausdruck der Überwindung aller Formen von Selbsttäuschung, direktes Sehen der Wahrheit“ – wird man in der kanonischen Literatur der verschiedenen buddhistischen Schulen zu den Pāramitā vergebens suchen. Es waren die Theosophen des ausgehenden 19. Jahrhunderts um die russische Mystikerin H. P. Blavatsky die von 1875 bis 1895 buddhistische Lehren erstmals einer breiteren Öffentlichkeit des westlichen Kulturkreises zugänglich machten. Dazu gehörten auch die zur Erlösung von der Bindung an das Rad der Wiedergeburt führenden Tugenden, die Pāramitā, wie Vollkommenes Loslassen (Perfect Detachment).
Illusion materieller Realität – Realität spiritueller Prüfung
Denkanstöße aus dem AVATAMSAKA-SUTRA
[caption id="attachment_3624" align="aligncenter" width="992"] Realität oder Illusion? Der Mensch ein Hasenfuß?[/caption]Weisheitslehren aller Hochkulturen sprechen davon: die von den Sinnen und dem Denkvermögen kreierte Illusion einer materiellen Realität sei in Wirklichkeit die Realität fortgesetzter spiritueller Prüfungen für die um Erlösung ringende Seele. Soweit so theoretisch. Die süße Torte, der feine Tee oder der köstliche Wein – eine Illusion? Na wenn schon. Doch Schmerz, Leid, Bedrohung? Zwist, Krieg und Hass zwischen Völkern und Staaten? Lug und Trug bei den Machthabern? Auch Illusion? Auch „na wenn schon“? Der Buddhismus lehrt den unkonditionierten, selbstlosen Dienst für alle fühlenden Wesen. Das ist die Realität buddhistischer Praxis.
Eine Antwort geben – mein Tun als Gefangenenseelsorger
VON ANDREAS HAGN[1. Andreas Hagn ist Familienvater und Unternehmer in Wien, zenbuddhistischer Laienmönch und aktives Mitglied der Dharma Sangha Österreich .]
Gefängniszelle.
Foto: Andrew Bardwell
Seelsorge im buddhistischen Sinne ist ja ein Paradoxon, da der Buddhismus keine Seele kennt, zumindest nicht im Sinne der beständigen Identität eines in sich inhärenten Selbst. Also haben wir versucht andere Begriffe zu finden und wir reden auch vom Betreuen und Begleiten.
Das Wort Seele beinhaltet für mich etwas nicht Greifbares und mit Worten nicht Erklärbares. Hier spannt sich eine Brücke zur buddhistischen Sichtweise des nicht Faßbaren, dem Bereich jenseits der Weisheit. Bodhidarma, der erste Zen-Patriarch in China, sagte: Der Geist beginnt dort wo die Sprache endet.