Zitate: Sri Krishna Prem on Symbolism and Knowledge
Tabula Smaragdina, dem Hermes
Trismegistos zugeschrieben
(Abb. aus „Geheime Figuren
der Rosenkreuzer,“ Privatbesitz)
Bücher, wie die dem Grafen von Saint Germain zugeschriebene TRINOSOPHIE, provozieren mit ihrer üppigen Symbolik beim interessierten Betrachter die Frage, WAS BEDEUTET SIE. Ist der Intellekt erst einmal mit dieser Frage beschäftigt, treibt ihn der Ehrgeiz immer mehr an, eine befriedigende Deutung zu finden. Dieser Ego=Ismus verhindert jedoch den Zugang zu Symbolen. Denn deren Zweck ist es ja gerade, dem Mind nicht zugängliche Zusammenhänge zu kommunizieren. Und dabei die Grenzen das rationalen Denkprinzips (Mind – engl., Manas – Sanskrit) mit seiner ihm eigenen Objektorientierung zu überwinden.
Der Mystiker Sri Krishna Prem hat dazu in seinem Traktat „Initiation into Yoga“ im Kapitel „Symbolism and Knowledge“ inspirierende Anregungen formuliert, wie sich mittels Symbole das Tor zu Wissen und Weisheit bewegen lässt.
Wissen ist INNEN
But no mistake could be greater than to take the symbols – corn, phallus, sun, and what-not – as we perceive them, for the things symbolized…
Only he in whose heart the shoots (of Knowledge) are already sprouting can read the books which express it. For they are all written in a cipher, a cipher which is the more difficult to read because it has all the outward appearance of being written in our own language…
The Knowledge exists in the only place where knowledge can exist, namely, in that which is the knower. Within the unsounded deeps of man’s being is all knowledge, for within him is hidden that Power which has brought all this universe into manifestation…
Prem weist auf darauf hin, wie erbärmlich WENIG wir mit unserem gewöhnlichen Bewusstsein wissen. Kein Ahnung, was gerade hinter der Wand passiert oder auf einem fernen Stern oder im eigenen Gedärm. Ganz zu schweigen von Fragen, was im Nachtod-Zustand passiert oder was der Sinn des Daseins ist. Weil das so ist, nimmt der Intellekt ersatzweise gern Phrasen gelehrter Philosophen auf, etwa dass alles leer und unwirklich oder ein Gedanke Gottes sei. Allerdings endet das zwangsläufig in Frustration:
We soon found that the philosophers were not talking of any experience that they had had or even that they hoped to have…
Warum aber soll man sich mit Dingen abquälen, die der Verstand offenbar nicht erfassen und verarbeiten kann. Was bringt es einem, fragt der Verstandesmensch. Prem zitiert dazu Buddha:
They who have entered on and tread the inner Path are liberated from the enslaving bonds of Death. (Dhammapada, 276)…
Wie kann man diesem INNEREN PFAD nahe kommen und ihn betreten? Zum Beispiel empfehlen Buddhisten dhyana (Meditation), Rosenkreuzer eine Lebenshaltung der Selbstübergabe und Taoisten das WuWei, bewusstes NICHTSTUN. Da beim heutigen Menschen die Fähigkeit zur subtilen intuitiven Wahrnehmung verkümmert ist, können die in Büchern vermittelten spirituellen Symbole helfen herauszufinden, welche Methode einem liegt und vertraut scheint. Denn…
In particular, the ability to read the concrete symbols is of the utmost importance to one striving to tread the INNER PATH, a Path on which feeling and thought have be fused into unity. Any one-sidedness in this respect results in a tension in the psyche which will prevent harmonious growth and give rise either to a sterile intellectuality, masquerading as purely philosophic mysticism, or else to a somewhat infantile emotionalism, calling itself devotional religion…
Als eine Art Generalschlüssel für das Tor zum Inneren Pfad empfiehlt Prem die Anwendung des Hermetischen Axioms
Was unten ist, gleicht dem, was oben ist,
und was oben ist, gleicht dem was unten ist… (aus Tabula Smaragdina)
Bücher, wie die TRINOSOPHIE, sind nach Prem Erfahrungsberichte von Sehern und Weisen.
The words of the seer are finger-posts pointing to experience, and we shall never understand them aright if we persist in interpreting them according to the method of academic philosophy, which is merely a logicalization and a drawing of inferences from the experience avialable to all in normal waking consciousness … nevertheless, there is a means by which (at least) a partial understanding can be gained, and that is through the intuition, a faculty which is an object of dispute to the learned, an object of cultivation to the wise…
Sri Krishna Prem, „Initiation into Yoga. An introduction to the spiritual life,“ mit einem Vorwort und autobiografischen Notizen, Rider & Co, 1976, 128 S.
Möglicherweise verfügbar… (ohne Gewähr!)
Zuletzt aktualisiert: 10.10.2007 von Heinz Knotek