Buddhistische Tisch-Invokation aus dem Avatamsaka-Sutra
Beten kommt von BITTEN. In monotheistischen Religionen, wie dem Christentum und Islam, ist Beten, Bitten und Fürbitten zentrale Glaubenspraxis. Das alltägliche Beten hat einen sehr persönlichen Charakter. Man wünscht sich meist etwas Persönliches von (s)einem persönlichen Gott. Im Buddhismus ist „Beten“ völlig unpersönlich und eher eine Art allgemeine Invokation, bestehend aus Danksagung, Respektsäußerung und allgemeinem Segenswunsch.
Persönlicher Wunsch am Weihnachtswunschbaum in einer nordhessischen Kleinstadt. (*)
Natürlich haben auch Buddhisten gelegentlich persönliche Wünsche von denen sie die Buddhas insgeheim gebetsartig in Kenntnis setzen. Doch sie wissen dabei sehr genau, dass das eigentlich eine Form von Anhaftung ist. Aber bekanntlich sieht man im Buddhismus „kleine Schwächen“ nicht zu eng, denn enges Auslegen von Vorschriften ist schließlich selbst eine Anhaftung. Ein sehr erhabenes die Nahrung spirituell magnetisierendes Tischgebet zu den Mahlzeiten findet sich im Avatamsaka-Sutra.