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Der Buddhismus-Bluff: Eine Begriffsklärung

Heinz Knotek, 20.03.201103.01.2013

Buddhismus geht immer. Wenn dann noch kombiniert mit Pseudo-Kampfkunst und man kann als „Anbieter“ bald mit einem TV-Team rechnen. Und mit einem „Spezial“ im Fernsehen. Bei den – vor allem jungen – nach Gemeinschaft und Selbstüberwindung hungernden Menschen, kommen entsprechende Verheißungen gut an. Dumm nur, dass Begriffe wie BUDDHISMUS, KAMPFKUNST und SHAOLIN, aber auch ZEN, MEISTER oder ABT nicht geschützt sind.

Der lehrende Buddha Shakyamuni (China, 12. Jahrhundert).
Foto: gemeinfrei

Jeder Scharlatan und clevere Selbstdarsteller kann sich des Buddhismus-Bluffs ungestraft bedienen. Und damit sind nicht nur bizarre „Shaolin-Klöster“ gemeint, sondern auch Management-Trainer oder hauptberuf­liche „Philosophen“, die mit Buddhismus-Versatzstücken zahlende Sucher anlocken. Bevor man Geld, Energie und Unabhängigkeit einem „Abt“ oder „Meister“ opfert, kann es hilfreich sein, sich zu verdeutlichen, was Buddhismus eigentlich ist. Nachfolgend eine Begriffsklärung.

Identischer Grundsatz-Kodex

Im Laufe der Jahrhunderte haben sich zahlreiche Schulen des Buddhismus herausgebildet, die sich in große und kleine „Fahrzeuge“ einteilen. Der Buddhismus ist zudem immer eine Symbiose mit der vorgefundenen lokalen Mystik eingegangen. Daher unterscheidet sich etwa der tibetische Buddhismus deutlich vom Ch’an-Buddhismus (Zen-Buddhismus). Allen Schulen liegt jedoch ein identischer Grundsatz-Kodex1 zugrunde, dessen Befolgung einen Praktizierenden zum Buddhisten macht. Der Kodex wird nachfolgend in einer Übersicht zusammengefasst.

Buddhismus2

  • Die Drei Juwelen
    1. Buddha
    2. Ein Buddha ist im wörtlichen Sinne ein „Erwachter.“ Es gibt verschiedene Grade der Buddhaschaft. Ein Buddha kann aufgabenbezogen verschiedene Manifestationskörper annehmen. Schließlich soll jeder größeren Zeitepoche ein Buddha schützend vorstehen. Das Wesen eines Buddhas, BUDDHA-NATUR, trägt jedes fühlende Wesen in sich. Zweck buddhistsicher Praxis ist es, durch eine altruistische Lebenshaltung Buddha-Natur zu verwirklichen.

    3. Lehre (dharma)
    4. Was die Lehre über den Grundlagen-Kodex hinaus genau ist, wird in den buddhistischen Schulen unterschiedlich ausgelegt. Im Wesentlichen geht es dabei um unterschiedliche Interpretationen, wie die einzelnen Aspekte dieses Kodex im Alltag konkret umzusetzen sind.

    5. Gemeinschsaft (sangha)
    6. Mit Gleichgesinnten zusammenzusein, und sei es nur vorübergehend, wird in allen spirituellen Lehren als vorteilhaft für die Praxis des Einzelnen gewürdigt. Allerdings wird aus der Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft leicht ein gefährlicher Fallstrick. Gefährlich im Sinne von karmisch bindend kann es werden, wenn Einzelne ihr Ego als „Führer“ oder „Lehrer“ zu installieren versuchen. Personenkult, Missbrauch und Unterdrückung können die Folge sein. Nicht weniger kritisch ist das „Unterschlupfen“ in eine Gemeinschaft. Gewohnte Gesichter, nette Gesprächsrunden und angeheme Gewohnheiten können nicht minder bindend wirken.

  • Die Vier Edlen Wahrheiten
    1. Das Leben im Kreislauf des Daseins ist leidvoll, kurz: Leben IST Leiden.
    2. Leben ist Leiden. Doch da materielles Leben und damit Leiden letztlich illusorischer Natur sind, kann man trotz Leidens lächeln. Daher haben Buddha-Darstellungen zumeist lächelnde Gesichter. Diese Wahrheit ist vor allem den Verfechtern dogmatischer Erlöserreligionen ein Dorn im Auge. Denn weder die 70 Jungfrauen im mutmaßlichen Paradies (Islam), noch die wundersame Wiederauferstehung in einem Körper (Kirchen-Christentum) sind demnach erstrebenswert – weil eben illusorisch. Und das Leiden auslösende illusorische Sein gilt es im Buddhismus ja gerade zu überwinden…

    3. Die Ursachen des Leides sind vor allem eine von Gier, Hass und Verblendung gekennzeichnete Ich-Bezogenheit.
    4. Diese WAHRHEIT demaskiert auf effektive Weise alle, die mit Buddhismus ihr Ego fröhnen oder ihr Bankkonto füllen wollen. Es liegt an jedem selbst zu entscheiden, was von buddhistischen Versatzstücken in Management-Seminaren oder dubiosen Shaolin-Klöstern zu halten ist. Vorausgesetzt, das eigene Karma lässt klares Denken in der Richtung zu.

    5. Die Auslöschung der Ursachen des Leidens führt zum Ende des Leidens.
    6. Ende des Leidens bedeutet, dass man dem Zwang zur wiederholten Reinkarnation bewusst entsiegen ist.

    7. Zum Ende des Leidens führt der Achtfache Pfad.
    8. Der Achtfacher Pfad ist somit eine Art Checkliste, wie man den Alltag zu gestalten hat, dass die Bindungen an die Materie nicht weiter zunehmen, sondern sukzessive abgebaut werden. Aber alles gemäß dem Motto. IN, aber NICHT VON, der Welt zu sein.

  • Der Achtfache Pfad
  • WEISHEIT (prajna)
    (1) rechte Anschauung, die zur Erkenntnis führt
    (2) rechte Gesinnung

    SITTLICHKEIT (sila)
    (3) rechtes Reden
    (4) rechtes Handeln
    (5) rechter Broterwerb

    MEDITATIVE HALTUNG (samadhi)
    (6) rechte Anstrengung (Streben und Üben)
    (7) rechte Achtsamkeit
    (8) rechtes Sich-Versenken

Was ist RECHT? Im Buddhismus werden enge Vorgaben dazu bewusst vermieden. Es wird vielmehr immer darauf verwiesen, dass der Übende im Einklang mit den ethischen Prinzipien der Gesellschaft in der er lebt zu handeln hat. Ansonsten drohen karmische Folgen, die unfehlbar auf den zurückfallen, der die Ursachen in Gang gesetzt hat. HEINZ KNOTEK

  1. Der Kodex wurde Jahre nach dem Weggang von Buddha Shakyamuni durch seine Anhänger schriftlich niedergelegt. ↩
  2. Was heute allgemein unter Buddhismus verstanden wird, geht auf die Lehren der historischen Persönlichkeit Siddhartha Gautamas (Buddha Shakyamuni) zurück. Er hat im sechsten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung gelebt. Die konkreten Lebensdaten sind umstritten. ↩

Zuletzt aktualisiert: 03.01.2013 von Heinz Knotek

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Heinz Knotek ist Protagonist in DER ROTE LÖWE.

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