Dom zu Augsburg, Bischofssitz
(Foto: Pixelio.de)
Die hessische Bildungsministerin Karin Wolff und der Augsburger Bischof Walter Mixa haben nicht viel gemeinsam. Mixas Chef, der Papst, hat den evangelischen Kirchen – einer gehört Wolff an – gerade grundsätzlich den Kirchenstatus abgesprochen. Und Wolff, obwohl von den Evangelikalen Deutschlands als Politikerin des Jahres gekürt, hat sich als Lesbe geoutet. Was sie eigentlich SOWOHL bei den Evangelikalen als bei den Katholiken zur Unperson macht. Dennoch haben beide Eines gemeinsam. Sie treten massiv für die Propagierung einer Weltsicht ein, wie sie etwa VOR Galileo Galilei, also vor 1600, vorherrschend war.
Beide fordern öffentlich, im Biologie-Unterricht die biblische Schöpfungslehre GLEICHBERECHTIGT neben der Darwinschen Evolutionstheorie zu behandeln. Konkret bedeutet das: Eine mittelalterliche Schöpfungslehre, nach der vor 6.000 Jahren Gott die Wesen, wie sie sind, geschaffen hat, wird – obgleich nicht nur nicht belegt, sondern durch wissenschafftliche Forschung ad absudum geführt – als etwas Wissenschaftliches postuliert. Ohne den wissenschaftlichen Beweis der hypothetischen Aussage auch nur versuchsweise zu rechtfertigen. Rechtfertigung liefert allein die Ablehnung dessen, was wissenschaftlich untermauert ist.
Der folgende Auszug aus dem Brief von Mahatma K. H. von Anfang November 1880 zeigt, dass die MEISTER diesen Rückfall im Denken der Menschen naturgesetzlich vorhersahen.
… Die Ära blinden Glaubens ist vorüber, die der Forschung ist gekommen (1). Eine Forschung aber, die lediglich den Irrtum entlarvt, ohne etwas zu entdecken, worauf die Seele bauen kann, wird nur Bilderstürmer hervorbringen. Bilderstürmerei aber vermag, da sie nur Zerstörungswut ist, nichts zu geben; sie kann nur niederreißen. Aber der Mensch kann mit bloßer Verneinung nicht zufrieden bleiben. Der Agnostizismus ist nur ein zeitweiliger Haltepunkt. Und jetzt ist der Zeitpunkt da (2), die Führung des wiederkehrenden Impulses zu übernehmen, der bald kommen muss und der die Zeit entweder in extremen Atheismus treiben oder zu extremer Priesterschaft zurückführen muss, wenn er nicht zu der ursprünglichen, die Seele befriedigenden Philosophie der Indogermanen (3) hingeleitet wird …
(1) s. Datum des Briefes
(2) Eine nachhaltige Lenkung des Impulses im Sinne der Meister gab es nicht. Die Folgen entwickelten sich daher wie vorhergesagt.
(3) „Philosophie der Indogermanen“ bezieht sich auf die Philosophie der alten Inder
(Quelle: Der erste Brief an A. O. Hume, DIE MAHATMA BRIEFE (I), Sattelsdorf 1994)
Das englische Original des Zitats:
… The era of blind faith is gone; that of enquiry is here. Enquiry that only unmasks error, without discovering anything upon which the soul can build, will but make iconoclasts. Iconoclasm from its very destructiveness can give nothing, it can only raze. But man can not rest satisfied with bare negation. Agnosticism is but a temporary halt.
This is the moment to guide the recurrent impulse which must soon come, and which will push the age toward extreme atheism, or drag it back to extreme sacerdotalism, if it is not led to the primitive and soul-satisfying philosophy of the Aryans …
Ist die „extreme Priesterschaft“ noch abwendbar? Dazu hätten die Menschen die Zeit seit Galilei nutzen müssen. Die zunehmende Freiheit von Repressalien durch mittelalterliche Dogmen wurde aber vor allem genutzt, das materielle Leben „angenehmer“ zu gestalten. Die Wissenschaft beschäftigt sich etwa damit, mit immer subtileren und auch fragwürdigeren Methoden, Leben zu verlängern. Doch der Quelle allen Lebens, in der sich notwendigerweise die UNSTERBLICHKEIT finden muss, hat man sich bis heute NICHT auf wissenschaftliche Weise genähert. So gab es erst den blindwütigen Bildersturm der 1960er Jahre. Und jetzt – EXTREME PRIESTER, die sich nicht nur trauen, ihre Thesen zu vertreten. Sie fordern auch, ihre unhaltbaren Dogmen auf eine Stufe mit wissenschaftlicher Erkenntnis zu heben. UND AN DEN SCHULEN ZU UNTERRICHTEN.
Zuletzt aktualisiert: 04.04.2009 von Heinz Knotek