G. Th. Fechner
Den angeblich hinter H. P. Blavatsky stehenden Meistern der Weisheit wurde immer wieder nachgeforscht. Eine der Spuren führt an die Universität Leipzig. Meister K. H. hat dort nach seinen eigenen Worten höchst persönlich Professor Fechner getroffen und bei mindestens einer Gelegenheit mit ihm über die Beseelung der Natur diskutiert. Mit seinem Buch, NANNA ODER ÜBER DAS SEELENLEBEN DER PFLANZEN, hatte Fechner Aufsehen erregt. In einer Zeit des zunehmenden Materialismus setzte er damit einen Gegenimpuls, dass auch Pflanzen lebende Wesenheiten sind.
Meister K. H.:
I may answer you, what I said to G. H. Fechner one day, when he wanted to know the Hindu view on what he had written — „You are right; . . . ‚every diamond, every crystal, every plant and star has its own individual soul, besides man and animal . . .‘ and, ‚there is a hierarchy of souls from the lowest forms of matter up to the World Soul‘ . . .; but, you are mistaken when adding to the above the assurance that ‚the spirits of the departed hold direct psychic communication with Souls that are still connected with a human body‘ — for, they do not.“
(aus: The Mahatma Letters to A. P. Sinnett, Pasadena 1992, Brief IX vom 8. Juli 1881)
Ich kann Ihnen das antworten, was ich einmal g. Th. Fechner sagte, als er die hinduistische Auffassung über das zu erfahren wünschte, was er geschrieben hatte: „Sie haben recht … ‚jeder Diamant, jeder Kristall, jede Pflanze und jeder Stein hat seine eigene individuelle Seele, neben Mensch und Tier … und es gibt eine Hierarchie von Seelen von den niedrigsten Formen des Stoffes bis hinauf zur Weltseele…’, aber sie sind im Irrtum, wenn Sie zu dem obigen die Versicherung hinzufügen, dass ‚die Geister der Verstorbenen direkten psychischen Verkehr mit Seelen pflegen, die noch mit einem menschlichen Körper verbunden sind.’ Denn das ist nicht der Fall.“
(aus: Die Mahatma Briefe an A. P. Sinnett und A. O. Hume, Band 1, Sattelsdorf 1994)
Nanna … – Leipzig 1921
Wer war Fechner? Biografisches aus dem Vorwort des Herausgebers (Gotha, 1908):
Gustav Theodor Fechner wurde am 19. April 1801 in der Niederlausitz … geboren. Er habilitierte sich 1823 an der Universität Leipzig, wo er 1834 ordentlicher Professor für Physik wurde, und starb daselbst nach einer reichen wissenschaftlichen und literarischen Tätigkeit als Ehrenbürger der Stadt am 18. November 1887. Als Fechner das Buch vom Seelenleben der Pflanzen schrieb und herausgab, hatte er eine höchst bemerkenswerte Krisis in seinem Leben durchgemacht. Von einer dreijährigen schweren Krankheit, durch die er unrettbar der Blindheit und geistigen Störung verfallen zu sein schien, war er im Jahre 1843 in wunderbarer Weise unverhofft genesen. Seine Gedanken, die sich schon von jeher gern auf philosophische Probleme gerichtet hatten, vertieften sich während seiner erzwungenen Einsamkeit in das Leben der Seele, und so war das Bild einer eigentümlichen Weltauffassung in immer deutlicheren Zügen allmählich vor seinem geistigen Auge aufgestiegen. Es war ein unentbehrlicher Bestandteil dieser Weltanschauung, dass auch den Pflanzen ein Anteil an Bewusstsein und Empfindung zukomme, und diesen Gedanken stellte er zuerst in NANNA in ausführlicher und ansprechender Weise dar.“
Bemerkenswert ist der Hinweis, dass die krankheitsbedingte Isolierung Fechners offenbar seine vertiefende Erkenntnis erst möglich machte. Die Ehrfurcht, mit der er als Naturwissenschaftler das Pflanzenreich als Teil der offenbarten Schöpfung analysiert und vor dem „Vorwurf“ verteidigt „tote Materie“ zu sein, ist auch heute noch lesenswert.
Der besondere Reiz des Buches aber ist dessen indirekte Verbindung zu den indisch/tibetischen Weisen. Nicht auszuschließen, dass die darin verarbeiteten Gedanken von eben diesen Weisen impulsiert wurden.
Linksunten: Gustav-Theodor-Fechner-Gesellschaft (Leipzig)
Zuletzt aktualisiert: 03.08.2007 von Heinz Knotek