Meist kommt die Sehnsucht nach dem Sinn erst dann auf, wenn alles Erreichbare erreicht und nach längerem repetitiven Genuss dessen flüchtiges Sinn-Potenzial realisiert wurde. Da sich dieses Ereignis im Schnitt etwa in der Lebensmitte ereignet wird das Phänomen auch „Midlife Crisis“ genannt oder besser als solches diskreditiert. Denn eigentlich fängt mit der Sinnsuche und dem kritischen Hinterfragen des eigenen Treibens selbstbewusstes Leben erst an, wofür es in der statistischen Mitte der physischen Lebenszeit schon etwas spät ist.
Sehnsucht nach Freiheit, eine Form der Sinnsuche. Foto: gemeinfrei
Denn leider hat dann auch schon die Leistungsfähigkeit des aktuellen Seelengewandes, des Körpers, mehr als die Hälfte seiner Leistungsfähigkeit eingebüßt. Daher der volkstümliche Spott über mittelalte Männer mit 30 Jahre jüngeren Frauen oder die plötzliche Selbstverwirklichungswut von Frauen jenseits der Menopause.