Konzepte wie Himmel und Hölle haben den Vorteil, dass sie allesamt etwas Abstraktes ohne erkennbaren Zusammenhang zum konkreten Hier und Jetzt sind. Zumindest wenn man sie im Kontext einer monotheistischen Religion versteht. Buddhismus und Taoismus sind zwar keine monotheistischen Religionen, kennen aber diese Begriffe ebenfalls und bemühen sich dabei um eine erlebbare und weitgehende Praxisnähe. Möglich wird das durch die Annahme der These, Karma und Reinkarnation seien universelle naturgesetzliche Prinzipien.
Hölle als Nachtod-Verwahranstalt für Bösewichte: Dante And Virgil In Hell (1850) by William-Adolphe Bouguereau. Foto: gemeinfrei
„Höllische“ Lebensumstände haben demnach einen guten Grund. Wer etwa ständiger Verleumdung ausgesetzt ist und auf Schritt und Tritt mit der Unzuverlässigkeit anderer konfrontiert wird, hat sich demnach diese „Hölle“ in einem früheren Leben selbst zubereitet, indem er sich damals an seinen Mitmenschen mit LÜGEN vergangen hat. Wer das glaubt wird zwar nicht selig, beißt sich aber sicherheitshalber lieber einmal zu viel als zu wenig auf die Zunge.