Vegetarier wirken oft verkrampft, kleinkariert und unterkühlt. Das passiert fast unvermeidlich, wenn das kleine Ego durch vegetarische Ernährung irgendwie „besser“ oder „anders“ werden möchte als der Rest der Menschheit. Doch vegetarische Lebenshaltung bedeutet nicht, dem Ego zu gehorchen, sondern es zu überwinden.
Fleischverzehr erzeugt abstoßenden Magnetismus. Bild: Ko-Sen
Allerdings: Wie aus einer Kuh, nur weil sie Gras frisst, kein weiser Philosoph wird, bewirkt der selbst auferlegten Zwang zu vegetarischer Kost nicht automatisch, dass man zu einem ausbalancierten spirituellen Wesen wird. Zumal, wenn das um Selbsterhaltung kämpfende kleine ICH die treibende Kraft dabei ist. Und doch führt kein Weg an einer VEGETARISCHEN LEBENSHALTUNG vorbei, wenn man Zugang zu höheren Daseinsebenen begehrt. Vegetarische Ernährung ist dabei EIN Aspekt.
Der psychische Magnetismus des Menschen wird neben seinen Gedanken, Worten und Taten entscheidend von der Qualität der Nahrung geprägt. Wer Fleisch isst und Alkohol trinkt, gibt sich selbst eine Aura, die von vornherein auf höhere Impulse abstoßend wirkt. Oder in anderen Worten: Was immer den Kontakt zu einer solche Person sucht, kann nur aus den dichten und trüben Regionen der Astralwelt stammen.
Infusorien „geistiger Getränke“ weisen höhere Impulse ab. Bild: Ko-Sen
Schon 1882 wies Mahatma K. H. seinem Korrespondenz-Partner, den britischen Journalisten A. P. Sinnett, darauf hin, dass die eine strikte vegetarische Lebenshaltung praktizierende Seherin, Anna B. Kingsford, dadurch einen Magnetismus um sich herum aufbaut, der es ihr ermöglicht aus geistigen Regionen zu schöpfen, die den Fleisch essenden und Alkohol trinkenden Medien schon aus „technischen Gründen“ unzugänglich bleiben.
Und warum? Weil sowohl [Kingsford] als auch Maitland und der Zirkel der beiden – strikte Vegetarier sind … Niemals werden Spiritisten (*) verlässliche und glaubwürdige Medien und Seher finden (nicht einmal bis zu einem gewissen Grad), solange die letzteren und ihre „Zirkel“ sich mit tierischem Blut und den Millionen Infusorien der gegorenen Flüssigkeiten saturieren. Seit meiner Rückkehr fand ich es selbst in der Atmosphäre des Hauptsitzes unmöglich zu atmen (**). M. muß eingreifen und den ganzen Haushalt zwingen, das Fleisch aufzugeben; und sie mussten alle erst gereinigt werden und mit verschiedenen desinfizierenden Drogen geläutert werden, ehe ich auch nur zu meinen Briefen gelangen konnte.
Quelle: DIE MAHATMA BRIEFE, Herausgeber Norbert Lauppert, Brief 48, 3. März 1882 (Hervorhebungen im Original kursiv)
Anmerkungen der Redaktion
(*) Als Spiritisten wurden Leute bezeichnet, die mit Hilfe von Medien versuchten, Kontakt zu vermeintlich geistigen Wesenheiten herzustellen. Diese Praxis ist auch heutzutage beliebt und gehört zum esoterischen Lifestyle. Die Medien nennen sich aber jetzt CHANNEL.
(**) Gemeint ist der damalige Hauptsitz der Theosophischen Geselslchaft im indischen Adyar.
Zuletzt aktualisiert: 27.07.2010 von Heinz Knotek
Vegetarische Ernährung muss sich allerdings auch an den physischen Anforderungen orientieren. Einen Bagger kann man nicht mit Superbenzin betanken. Der benötigt für seine schwere Arbeit den groben Diesel. Tut man es dennoch, geht der Motor kaputt. Wer im beruflichen Alltag erheblichen physischen Belastungen ausgesetzt ist, braucht auch entsprechend „kräftige“ Nahrung, um gesund und leistungsfähig zu bleiben. Ähnliches mag bei einer Rekonvaleszenz nach überstandener Krankheit gelten. Plötzlicher Appetit auf fleischliche Kost muss nicht unbedingt nur Lust auf derben Sinnengenuß sein. Es kann sich auch um ein Signal der Intuition handeln, dass ein physischer Mangelzustand vorliegt, den es zu beheben gilt.