Sie stehen neuerdings in der Fußgängerzone. Über einen Campingtisch ist ein schwarzes Tuch gespannt, das vorn herunter hängt. Dort steht die Losung: A… ist der einzige verehrungswürdige Gott. M… ist der rechtmäßige Gesandte Gottes. Die jungen Männer dahinter sind südländischer Herkunft (*). Vermutlich sind sie Deutsche mit „Migrationshintergrund“.
Das Himmelreich Gottes ist NUR INNEN zu finden, nicht in Steinbauten, heißt es in den Weisheitslehren. Bild: Ko-Sen
Die Parole ist eine Aufforderung zu religiöser Intoleranz. Doch es stört niemanden. Die Leute bummeln achtlos vorbei. Die Jungen hinter dem Tisch bleiben unter sich. Die propagierte Intoleranz wird toleriert. Eine eher beiläufige Szene. Und doch symptomatisch für einen religiösen Dogmatismus, der vor gut 1.000 Jahren mit christlichen Kreuzfahrern seinen Anfang nahm – und nun auf die westliche Zivilisation zurückfällt.

Wer zur Sonne will, muss den Strahlen folgen – zurück in Richtung ihres Ursprungs. Bild: Ko-sen
In der heutigen Provinz Languedoc, die 1279 an Frankreich fiel, spielte sich das Drama der Katharer ab. Foto: © arte
Im Westen ist der Buddhismus hipp wie ein Marken-Turnschuh geworden – zu Lasten seiner reformatorischen Kraft. Bild: Ko-Sen
Anna B. Kingsford (1846 – 1888)
Es kann nur zusammenkommen, was zusammen passt. Bild: Ko-Sen
Tor zur Predigerkirche
Heilpflanzen, so die Alchemiker,