Schulkinder können sich kaum noch auf EINE Sache konzentrieren. Kaum beginnen sie etwas, sind sie schon beim Nächsten. Die Sinne werden von früh bis spät mit einem Ozean an Eindrücken geflutet. Ständig flackern irgendwo bewegte Bilder. Das Mind hat keine Zeit und Gelegenheit, sich auf ETWAS auszurichten. Und verliert damit die „angeborene“ Fähigkeit zur EINSPITZIGKEIT.
Wer zur Sonne will, muss den Strahlen folgen – zurück in Richtung ihres Ursprungs. Bild: Ko-sen
Wie Websites Cookies in einem PC-Browser platzieren, um schneller angezeigt zu werden, setzen die Heerscharen äußerer Eindrücke kleine Angelhaken in unser Mind fest, um anschließend fordernd daran zu ziehen. Die fordernde Vielheit zerreißt somit förmlich das menschliche Denkvermögen. Das menschliche Ego wähnt sich wichtig und cool, wenn es sich mit Tastaturen und Bildschirmen umgibt. Doch in Wirklichkeit sägt es am Ast auf dem es sitzt. Die Verbindung zu seinem spirituellen Wurzeln, dem immateriellen „Baum des Lebens,“ droht abzubrechen. Da hilft nur Eines: rette sich wer kann.
Zunächst ist die Notwendigkeit zum rettenden Rückzug zu erkennen. Die Vielheit muss einem im wahrsten Sinne des Wortes zu viel werden. Das aber gelingt nur, wenn man zumindest hypothetisch annimmt, dass es neben der äußeren Welt – die wir für Realität halten, die aber nur eine Projektion unserer Sinne ist – eine innere Realität gibt, die mit den äußeren Sinnen zwar nicht direkt wahrnehmbar ist, die aber dennoch realer ist, denn sie ist unabhängig von den trainierten intellektuellen und emotionalen Projektionen des Egos.
Sonnenstrahlen als symbolische Wegweiser. Bild. Ko-Sen
Die göttliche EINHEIT findet sich nicht im lauten Gewirr äußerer Erscheinungen. Man mag dem Ruf eines Priester dort oder dem eines anderen da drüben folgen; man mag sich redlich für soziale Gerechtigkeit engagieren oder für weniger Abgase; um „seine“ spirituelle EINHEIT mit Gott zu finden, reicht das nicht aus. Außerdem: Zieht man sich nur deswegen zurück, weil einem alles zu viel ist, droht die Gefahr, in einer inneren Leere und Dunkelheit zu landen – ein negativer, psychisch nicht ungefährlicher, Zustand.
Der Mystiker Sri Krishna Prem hat in seinem Werk, MAN, THE MEASURE OF ALL THINGS, wiederholt eindringlich auf die Notwendigkeit des Rückzugs nach innen hingewiesen, so wie es die Weisen aller Zeitalter taten. Ein Beispiel…
The inner Teacher resides … in the ‚center between the eyes’, balanced between the pairs of opposites. He knows that all below him is multiple, that the unity and equality of man is not to be found anywhere in the levels of multiplicity but only in the transcendent unity of Universal Mind, and that those who attempt to realise such ideal states in the outer world are but chasing shadows. He knows that the way to him, like the way of ordinary birth and death, has of necessity to be travelled alone, and that there are only few at any time who even wish to attempt it. He knows that the world’s great organised bodies of exoteric religion have without exception become symbiotic to social order or political interests, and have lost the ferment of the spirit
…
It is therefore within ourselves that we must seek the Truth. Withdrawing our consciousness from the outer crust of material forms, we must attend to the living Truths of which those forms are but the crystallised pattern. Nor, though difficult because of our inveterate outward-looking habit, ist his in way impossible for us here an now. True, the process will take a long time, many lives even, before it can thoroughly be mastered and brought to perfection, but once the Path is sincerely entered upon, progress is steady and sure. It cannot be too strongly emphasised that now, at this very moment and for our very selfs, the Devine Wisdom is available. Within us …
Quelle: Sri Krishna Prem & Sri Madhava Ashish; MAN, THE MEASURE OF ALL THINGS; Wheaton, ILL., U. S. A; 1966; S. 172f.
Zuletzt aktualisiert: 07.10.2009 von Heinz Knotek
Hier soll keine Technikfeindlichkeit empfohlen werden. Nur eine selbstkritische Überprüfung der eigenen Haltung zu den verfügbaren technischen Möglichkeiten. Auch geht es nicht nur um Technik. Vielheit ein und der selben Sache – Produkte, Dienstleistungen, Angebote… – stellt sich überall in den Weg. Außerdem – geht es auch um die Richtung. Das gewohnheitsmäßige Rennen im AUSSEN. Das es umzukehren gilt, wenn man zur „Divine Wisdom“ finden will.