Buchcover
Alchemie – ob in der Tradition des Taoismus Asiens oder der Rosenkreuzer Europas – ist DREIFÄLTIG: Stoffumwandlung, Heilung und Transfiguration. Die Stoffumwandlung wird heute in der chemischen Industrie ingenieursmäßig mit großem Profit und oft zum Schaden für Mensch und Umwelt betrieben. Die Transfiguration, also die Überwindung des Egos und das Erwachen zum SELBST, ist ein subtiler seelischer Prozess – der eigentliche Zweck religiöser Praxis. Die Alchemia medica befasst sich dagegen mit der grob- und feinstofflichen Heilung. ALCHEMIE – die Einen belächeln sie als abergläubigen Hokuspokus. Die Anderen suchen im Labyrinth der Theorien, Allegorien und Traditionen nach praktikablen Rezepturen und Übungen. In Asien ist die TRADITIONELLE CHINESISCHE MEDIZIN (TCM) die anerkannte und verbreitete Form der Alchemia medica. Die westliche – von christlicher Tradition geprägte – Alchemia medica ist hingegen in einem Labyrinth verborgen, das aus Vorurteilen, übermäßigem rationalen Denken und rigiden Arzneimittelgesetzen gebildet wird. Gerade ist ein Buch erschienen, das als roter Faden in diesem Labyrinth dienen möchte.
Während selbst in ländlichen Gegenden Ärzte und Heilpraktiker Therapien der TCM anbieten, ist es schwer, auf Anhieb einen Therapeuten zu finden, der spagyrische Verfahren und Heilmittel anwendet. Der interessierte medizinische Laie findet sich bald in einem Labyrinth aus Fachbegriffen wieder. Mit Spagyrik, Ioatrochemie, Solunaten oder Sal, Sulphur und Mercurius kann er erst einmal nicht viel anfangen. Hinzu kommt, dass die nichtalltäglichen Metaphern seit Jahrhunderten im öffentlichen Bewusstsein Assoziationen der Irreführung und Beutelschneiderei auslösen, als „Goldmacherei“ verschrien sind.
Alchemie verständlich gemacht
Wer sich in das Labyrinth hinein wagt, kann ab sofort auf einen „Reiseführer“ zurückgreifen. Christoph Proeller, einer der Verantwortlichen aus dem Hause Laboratorium SOLUNA, Donauwörth, hat mit seinem soeben erschienenen Lehrbuch „Alchemia medica – Eine geistige Reise durch den Kosmos“ ein praxisbezogenes Manual vorgelegt.
In sechs grundlegenden Kapiteln wird die kryptische Terminologie der Alchemie transparent und damit grundlegend verständlich gemacht. Die Kunst Gottes, der Schmelztiegel der Natur, Makro- und Mikrokosmos, Yin und Yang – erscheinen im Kontext einer alchemischen Tradition, die mit Paracelsus einen historisch bekannten Beginn hatte und mit Alexander von Bernus in das Industriezeitalter des 20. Jahrhunderts reichte. Proellers Buch und die von seinem Laboratorium in ungebrochener Tradition gefertigten Solunate zeigen, dass die Tradition der Alchemie nun auch in das INFORMATIONSZEITALTER gerettet wurde. Gott sei Dank.
Zuletzt aktualisiert: 14.12.2007 von Heinz Knotek