Das Bodhisattva-Gelübde besteht – vereinfacht ausgedrückt – aus dem Gelöbnis, sich auch dann freiwillig zu inkarnieren, wenn man es eigentlich nicht mehr muss. Und zwar zu dem Zweck, den noch nicht so weit fortgeschrittenen Suchern zur Seite zu stehen. Wobei das WO und WIE getrost dem unfehlbaren Wirken des Karma-Gesetzes überlassen bleiben kann.
Kleines Kesa zum Bodhisattva-Gelübde im Zen-Buddhismus.
Bild: Ko-Sen
Zunächst mag das auf dem ersten Blick abgehoben klingen, abstrakt-mystisch und vor allem vollkommen irreal. Weder ist das Freisein vom Rad der Wiedergeburt in greifbarer Nähe, noch gibt es Grund anzunehmen, man könnte anderen auf ihrem Weg hilfreich sein. Dennoch besitzt das Bodhisattva-Ideal eine sehr reale Wirkung. Vorausgesetzt, man fasst es in seinem esoterischen Sinne auf.

Die Welt des roten Staubes – in der chinesischen Tradition Sammelbegriff für die Genüsse und Leiden des materiellen Lebens. Bild: Ko-Sen 
In der heutigen Provinz Languedoc, die 1279 an Frankreich fiel, spielte sich das Drama der Katharer ab. Foto: © arte
Obstblüten – Symbol des immer wieder kehrenden sehnenden Verlangens in der Natur. Bild: Ko-Sen
Bodhisattva-Ideal: Wolken in den Garten holen? Bild: Ko-Sen
Das Licht umdrehen? Aber wie? Bild: Ko-Sen
Jugendgewalt ist allgegenwärtig. Bild: Ko-Sen
Im Westen ist der Buddhismus hipp wie ein Marken-Turnschuh geworden – zu Lasten seiner reformatorischen Kraft. Bild: Ko-Sen