Der Neurologe und Nervenarzt Wolfgang Ernst untersucht in einem Sachbuch mittelalterliche Segenssprüche auf ihre Wirksamkeit
Merseburger Zaubersprüche in
einem historischen Reprint.
Abb. gemeinfrein
Selbst Nicht-Gläubige spüren – wenn sie nicht derbe Klötze sind – in Kirchen, Moscheen, Synagogen oder religiösen Tempeln von Hindus, Buddhisten und Taoisten etwas Subtiles, das Respekt einflößt, einen die Stimme senken lässt und – wenn sie ganz ehrlich zu sich selbst sind – in ihrem tiefsten Inneren ein Gefühl von heiligem Respekt erzeugt.
Und mancher geht sogar soweit, etwa bei herben Schicksalsschlägen, zu einer solchen „Einrichtung“ zu gehen und sich mit Hilfe von Segnungen, Ritualen, Amuletten und Zaubersprüchen um Erleichterung seiner Lage zu bemühen, nach dem Motto: „Schaden kann es ja nicht.“ Alles abergläubischer Hokuspokus? Nein, weist der Neurologe und praktiziernede Psychiater Wolfgang Ernst in seinem Buch Beschwörungen und Segen. Angewandte Psychotherapie im Mittelalter nach. An Beschwörungen und Segenssprüchen ist nicht nur „etwas dran“, sie helfen sogar.