Sucher auf dem Pfad: Lass schlafende Hunde ruhen (Let sleeping dogs lie)!

Einmal von der Vorstellung angesteckt, dass die vielen Geschichten über Unsterblichkeit nicht nur suggestive Allegorien, sondern konkrete Realität sind oder sein können, will der Sucher möglichst schnell selbst „seine“ Unsterblichkeit in Angriff nehmen. Doch bald ahnt er, dass „Unsterblichkeit“ nicht nur nicht für sein Ego gilt und auch nicht auf die Schnelle zu erreichen ist.

Schranken auf dem Pfad © Kô-Sen/Trinosophie-BlogSeltsamen Hindernissen und Schranken sieht sich plötzlich gegenüber, wer den PFAD betritt. (*)

Kaum fängt er an, sein Leben versuchsweise nach bestimmten ethischen Grundsätzen auszurichten, tauchen außerdem plötzlich merkwürdige Hindernisse und Schranken auf. Noch schlimmer wird es, wenn etwa erstes Meditieren angenehme Auswirkungen im Alltag nach sich zog, dann aber sich das gewonnene innere Gleichgewicht als Anfängereffekt entpuppt – und einer nie gekannten inneren Unruhe weicht. Statt erhoffter Freiheit von den Zwängen materieller Existenz, gibt es zusätzliche Plackerei. Weiterlesen

Trinosophie als Symbol: Brief aus dem Gefängnis

Erläuterung zum ersten Kapitel der Trinosophie

Was bedeutet La Très Sainte Trinosophie? Nach Maria Szepes handelt es sich dabei um das philosophische und spirituelle Vermächtnis des Grafen von Saint Germain links_yellow.gif – des historischen wohl gemerkt. Erläuterungen zu religiösen Texten sind riskant, da stets das Abdriften in ein Vorgaukeln, man wäre irgendwie „wissend,“ besteht. Oder auch das Schwelgen in missionarischem Eifer.

The Cave © Kô-Sen/Trinosophie-BlogSelbst eine glückliche Inkarnation ist für die Seele einer Gefangenschaft in einer finsteren Höhle gleich. (Bild: Kô-Sen)

Der „Erläuterer“ muss sich dem Text nähern, als ob er eine Szene auf der anderen Seite einer stark befahrenen Straße beschreiben würde. Konzentriert, doch stets weitgehend distanziert. Das erste Kapitel ist ein Brief aus dem Gefängnis. Weiterlesen

W. Q. Judge zum Gedenken: Stiller Vermittler der Weisheitslehren

Anlässlich des 113. Todestages am 21. März

Der irisch-amerikanische Mystiker und Theosoph, William Quan Judge (1851-1896) war einer der großen Vermittler der Weisheits-
lehren. Zusammen mit H. P. Blavatsky (1831-1891) und Henry Steel Olcott (1832-1907) gehört er zu den Initiatoren der Theosophischen Bewegung des ausgehenden 19. Jahrhunderts und war Mitbegründer der Theosophischen Gesellschaft (TG) im Jahre 1875.

The Ocean of Thesophy, THE THEOSOPHY COMPANY, Los Angeles, 1915Frontispiz THE OCEAN OF THEOSOPHY, Ausgabe 1915. Privatbesitz

Vor allem in Indien, Europa und den USA hatte die TG bis zu ihrer Zersplitterung nach dem Tode von Blavatsky, Anfang der 1890er Jahre, einen inspirierenden Einfluss auf Kultur, Religion und Naturwissenschaften. In dieser Zeit entstanden zeitlose Werke, wie ISIS UNVEILED (Isis entschleiert) und THE SECRET DOCTRINE (Die Geheimlehre). Eine Ausgabe letzterer soll sich angeblich stets auf dem Schreibtisch von Albert Einstein befunden haben. Während Blavatsky versuchte, mit ihrem nicht unumstrittenen Wesen, „DIE SACHE“ (The CAUSE), öffentlichkeitswirksam zu promulgieren, war Judge eher im Hintergrund aktiv. Seine Werke sind daher heute fast unbekannt. Dabei ist etwa sein THE OCEAN OF THEOSOPHY ein Juwel der Weisheitsliteratur. Weiterlesen

Amokläufer, die nach der Tat Selbstmord begehen, sind nicht tot!

Die Polizei rätselt über das Motiv des Mörders von Winnenden. Der Pfarrer verkündet von der Kanzel seine Kapitulation, indem er den Zuhörern suggeriert, wie hilf- und wehrlos doch alle seien. Kaum ein anderes Phänomen offenbart die gesellschaftsübergreifende Unfähigkeit, die wichtigste Frage des Dasein, der nach Leben und Tod, auch nur ansatzweise plausibel beantworten zu können, wie ein Amoklauf unter Kindern und Jugendlichen.

xl_trauernTrauer um die Opfer von Winnenden. Bild: Kô-Sen

Dabei käme kein Mensch auch nur auf die Idee, sich und andere zu meucheln, wenn er ahnte, dass er nach seinem finalen „Selbstmord“ weder tot ist noch den Konsequenzen seines Verbrechens entgeht, und welche Hölle er stattdessen betreten wird – und das für sehr lange Zeit. Mittelalterliches Kirchendogma und Neo-Materialismus, die Seele und Persönlichkeit als isoliertes Phänomen ohne ein realistisches1 Davor und Danach predigen, verhindern den Blick auf das tatsächliche Wesen des Menschen. Sie sind Teil einer Weltsicht, die Amokläufe auch zukünftig weder erklären noch verhindern kann. Weiterlesen

  1. Die Auferstehung im Fleische, wie sie das Kirchenchristentum wörtlich lehrt, besitzt keinerlei Realitätsbezug, kann aus wissenschaftlicher Sicht bestenfalls im metaphorischen Sinne nachvollzogen werden.

Nimm ein Ei mehr: Staat fördert künstliche Befruchtung

Unter meinen Experimenten hatte jene Frau zu leiden, die mich später zur Welt brachte … Die Unglückliche hatte drei Fehlgeburten, zum vierten Mal riss unter dem Schock der Geburt die Verbindung zwischen mir und dem kleinen, blutigen Leib des Kindes, und es wurde tot geboren… (Maria Szepes, «Der Rote Löwe», München, 1992)

xl_eggsBis zu drei Versuche zur künstlichen Befruchtung bezahlt die Krankenkasse zur Hälfte1. Bild: Kô-Sen

Die Bestsellerautorin und Mystikerin in der Tradition des Rosenkreuzes, Maria Szepes, hat im Kapitel Louis de la Tourzel ihres Einweihungsromans Der Rote Löwe etwas vom Mysterium der Geburt eines Kindes enthüllt. Die Beschreibung macht deutlich: Wenn eine Inkarnation nicht zustande kommt, Paare kinderlos bleiben, hat das triftige karmische Gründe. Weiterlesen

  1. In Sachsen will die CDU-Landesregierung – übrigens von einem Minister-
    präsidenten geführt, der seinerzeit noch dem untergehenden DDR-Regime seine Loyalität versicherte – jetzt die im Schnitt 3.200 Euro (!) teuren Befruchtungs-
    versuche über den Kassenanteil hinaus großzügig sponsern.

BIRTH – Hollywoodstreifen mit spiritueller Note

Wer würde nicht gern wissen, wo man herkommt und welche Menschen einem einmal lieb und teuer waren. Die Weisheitslehren warnen aber davor, diesem Begehren nachzugeben. Kaum sind wir imstande das Leben im Hier und Jetzt mit all seinen Facetten zu bewältigen. Wie erst wollen wir es dann schaffen, außerdem noch mit den Verstrickungen und Verknüpfungen aus zurückliegenden Inkarnationen klar zu kommen?

Neugeboren oder wiedergeboren? Foto: privat

Der Hollywoodfilm BIRTH (Regie: Jonathan Glazer, Produktion: Warner Bros. Entertainment, 2004) erzählt eindringlich, wie das ohnehin komplizierte Leben in der modernen westlichen Welt gänzlich aus den Fugen gerät, wenn plötzlich die Vergangenheit in die Gegenwart einbricht. Etwa, wenn ein zehnjähriger Junge in eine Hochzeitsvorbereitung hineinplatzt und behauptet der liebende Mann der Braut zu sein – der allerdings vor zehn Jahren verstorben ist. Weiterlesen

Bodhisattva-Gelübde: Effektive, wenn auch unbequeme, Methode der Umkehr

Das Bodhisattva-Gelübde besteht – vereinfacht ausgedrückt – aus dem Gelöbnis, sich auch dann freiwillig zu inkarnieren, wenn man es eigentlich nicht mehr muss. Und zwar zu dem Zweck, den noch nicht so weit fortgeschrittenen Suchern zur Seite zu stehen. Wobei das WO und WIE getrost dem unfehlbaren Wirken des Karma-Gesetzes überlassen bleiben kann.

Kleines Kesa zum Bodhisattva-Gelübde im Zen-Buddhismus.
Bild: Ko-Sen

Zunächst mag das auf dem ersten Blick abgehoben klingen, abstrakt-mystisch und vor allem vollkommen irreal. Weder ist das Freisein vom Rad der Wiedergeburt in greifbarer Nähe, noch gibt es Grund anzunehmen, man könnte anderen auf ihrem Weg hilfreich sein. Dennoch besitzt das Bodhisattva-Ideal eine sehr reale Wirkung. Vorausgesetzt, man fasst es in seinem esoterischen Sinne auf. Weiterlesen