Kreuzritter Uncle Sam
(Foto: Pixelio.de)
Ist der Buddhismus eine universelle Alternative zum religiösen Fanatismus? Auf der Welt macht sich zunehmend religiöser Fundamentalismus breit. Wenn islamische Prediger die US-Truppen in Nahost als Kreuzritter bezeichnen, ist das für manche Christen, besonders in Amerika, eher ein Lob, denn eine beleidigende Anspielung auf mittelalterliche Feindschaft. Gleichzeitig fluten die Auswüchse groben Materialismus auch noch den letzten Erdwinkel. Die unvermeidlichen Folgen dieser Tendenzen wurden von den MEISTERN schon vor über 100 Jahren warnend kundgetan. Im Brief des Mahachohan.
VIEW OF THE CHOHAN ON THE T. S. (1)
(Der Brief des Mahachohan)
„… der Buddhismus, gereinigt von seinen abergläubischen Beimengungen, ist ewige Wahrheit, und wer sich für ihn einsetzt, streitet für die Theo-Sophia, die Göttliche Weisheit, welche gleichbedeutend mit Wahrheit ist…
Buddhism stripped of its superstitions is eternal truth, and he who strives for the latter is striving for Theos-Sophia, Divine Wisdom, which is a synonym of truth.
… Die intellektuellen Schichten der Menschheit scheinen mehr oder weniger in zwei Gruppen zu zerfallen: die einen bereitet sich, ohne es zu wissen, selbst lange Perioden zeitweiliger Nichtexistenz oder Nichtbewusstseins als Folge einer vorsätzlichen Aufgabe ihrer Intelligenz und ihrer Einkerkerung in die engen Schranken von Bigotterie und Aberglauben, ein Vorgang, der unfehlbar eine Missbildung des Denkprinzips zur Folge haben muss – die andere Gruppe aber gibt schrankenlos ihren tierischen Neigungen nach, mit dem ausdrücklichen Vorsatz, sich im Falle des Scheiterns bedenkenlos der Vernichtung preiszugeben und damit einem Jahrtausende währenden Zustand der Erniedrigung nach erfolgter körperlicher Auflösung. Diese ‚intellektuellen Klassen’, welche eine solche Anziehungskraft auf die unwissenden Massen ausüben und von diesen als nachahmenswerte Vorbilder angesehen werden, wirken so in Wahrheit herabziehend und moralisch verderblich auf die, welche sie eigentlich schützen und leiten sollten. Zwischen erniedrigendem Aberglauben und noch erniedrigenderem groben Materialismus hat die unwillkommene weiße Taube der Wahrheit kaum einen Platz, wohin sie ihren Fuß setzen kann …“
The intellectual portions of mankind seem to be fast dividing into two classes, the one unconsciously preparing for itself long periods of temporary annihilation or states of non-consciousness owing to the deliberate surrender of their intellect, its imprisonment in the narrow grooves of bigotry and superstition, a process which cannot fail to lead to the utter deformation of the intellectual principle; the other unrestrainedly indulging its animal propensities with the deliberate intention of submitting to annihilation pure and simple in cases of failure, to millenniums of degradation after physical dissolution. Those „intellectual classes,“ reacting upon the ignorant masses which they attract and which look up to them as noble and fit examples to follow, degrade and morally ruin those they ought to protect and guide. Between degrading superstition and still more degrading brutal materialism the white dove of truth has hardly room where to rest her weary unwelcome foot. . . .
(1881)
ANMERKUNG:
(1) Wer das Nachfolgende unvorbereitet zum ersten Mal liest, wird es vermutlich selbst für eine Art skurrilen Fanatismus halten: Die Gründung der Theosophischen Gesellschaft (T. G.), im Jahre 1875, war und ist gedacht als Keimzelle und Eckstein einer künftigen universellen Religion – im Sinne von Weisheitslehre. Die Meister begründeten das seinerzeit so (ebenfalls Zitat aus dem Brief des Mahachohan):
„… Wir müssen das Wissen der Theosophie deshalb verbreiten, damit unsere Lehren einen praktischen Einfluss auf den so genannten Moralkodex, auf die allgemeinen Vorstellungen von Wahrheit, Reinheit, Selbstverleugnung, Barmherzigkeit usw. ausüben können …“
For our doctrines to practically react on the so called moral code or the ideas of truthfulness, purity, self-denial, charity, etc., we have to preach and popularise a knowledge of theosophy.
Über 20 Jahre, von 1875 an, konnte das Geistesgut der T. G. maßgeblich die öffentliche Meinung in Amerika, Europa und Indien prägen. Damals gab es weder Fax noch Internet. Also wurden viele Briefe auf okkulte Weise DIREKT von Indien nach London „transportiert.“ Leider konnten solche und andere Phänomene es nicht verhindern, dass im Laufe der Zeit die T. G. ihr Ansehen einbüßte und als Körperschaft in zahllose Gruppen zerfiel. Die THEOSOPHIE als Weisheitslehre bleibt davon freilich unberührt und gültig. Ob wir es nun wahrhaben wollen oder nicht.
Der MAHACHOHAN galt damals als der Chef der Meister. Es gab und gibt zahllose Spekulationen, WER diesen Posten damals physisch inne hatte und heute inne haben soll. Vermutlich liegen aber ALLE falsch.
Quellen:
Die Mahatma Briefe an A. P. Sinnett und A. O. Hume, Band 1, Sattelsdorf 1994
Margret Conger, Combined Chronology, Pasadena, 1973
Zuletzt aktualisiert: 31.10.2007 von Heinz Knotek