Franz Hartmann (1838 – 1912)
(Foto: von privat)
Franz Hartmann (1838 – 1912) – Arzt, Mystiker, Theosoph – gehört zu den Wenigen, mit denen die hinter der theosophischen Bewegung des späten 19. Jahrhunderts stehenden Meister persönlich kommunizierten. Aus den Darstellungen von Zeitgenossen geht hervor, dass er ein egozentrischer Charakter war. Aber vielleicht hat ihn gerade das davor bewahrt, einem der selbst ernannten „Nachfolger“ von Blavastky und Judge auf den Leim zu gehen.
Seine wenigen Schriften weisen ihn als SEHENDEN Mystiker aus. Der Personenkult um Besant und Tingley muss ihm ein Graus gewesen sein. Also zog er sich konsequenterweise aus der theosophischen Bewegung zurück, die ihren ursprünglichen Bezug verloren hatte und in konkurrierende teils skurrile Sekten zerfiel.
Hartmann fühlte sich fortan von der christlichen Mystik angezogen. Aus seinen Schriften ließe sich schließen, dass er dabei einer Gruppe nahestand, die sich der Rosenkreuzer-Tradition verbunden fühlte. Möglich auch, dass er selbst einen solchen Zirkel unterhielt. Schließlich war es Hartmann, der die legendären GEHEIMEN SYMBOLE DER ROSENKREUZER, AUS DEM 16TEN UND 17TEN JAHRHUNDERT erstmalig erwähnte und damit in den Brennpunkt öffentlichen Interesses zurück holte.
Bis zur Machtergreifung der Nazis befand sich Hartmanns Nachlass mit unter anderem den Briefen der Meister in Privatbesitz in Leipzig. Dann wurden die kostbaren Dokumente von der Gestapo beschlagnahmt und verbrannten vermutlich bei einem der brutalen angloamerikanischen Bombardements der sächsischen Messestadt.
Radix zum Horoskop von Dr. Franz Hartmann
Hartmann ist heute fast unbekannt. Ein kleiner theosophischer Verlag verschickt noch vergilbte Restbestände aus lang zurückliegenden Veröffentlichungen. Eine aktive Pflege und Überarbeitung von Hartmanns schriftstellerischem Werk ist nicht erkennbar. So ist eines der wichtigsten Werke des Mystikers, nur in Englisch verfügbar, und das auch nur als qualitativ minderwertiger Reprint eines amerikanischen Verlages: The Talking Image of Urur.
Der autobiografisch gefärbte Roman gewährt Einblicke in die theosophische Bewegung um H. P. Blavatsky, auch wenn die Namen der handelnden Personen symbolhaft verfremdet werden. Das Werk ist aber auch ein Stück WEISHEITSLEHRE. Vor allem wenn man bedenkt, dass Hartmann einer der ganz wenigen war, denen sich die MEISTER in persona genährt haben. Das Buch ist auch eine schöne Liebesgeschichte. Zwei Liebende suchen und verlieren sich. Um sich als als SEELEN auf dem Pfad (wieder) zu finden.
Die zwanzig Kapitel von THE TALKING IMAGE OF URUR:
The Mystery • Juana • The Chela • The Occult Letter • Colleagues • The Voyage Continued • Destroyed Illusions • The Anniversary • The Talking Image • Revelations • Intrigues • A Miracle • The Book of Mysteries • Discoveries A Double Personality • Escaped • Madame Flora • New Discoveries • The Consilium • Conclusion
(Reprint bei Kessinger, Montana: ISBN 1-56459-168-9)