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Auf dem Weg zur Maturität der Seele

Heilige Schriften, tote Buchstaben, lebendiger Glaube

Heinz Knotek, 26.02.201205.03.2012

Ein Merkmal der Weisheitslehren einer Hochkultur ist die Warnung an aktuelle und zukünftige Anhänger, NICHT am überlieferten Wort der mutmaßlich heiligen Schriften zu kleben. Wird das überlieferte Wort, das ja auch immer Kind der Zeit seiner Entstehung ist, glorifiziert, verkommen Weisheitslehren schnell zum engstirnigen Dogma toter Buchstaben. Wahrer Glaube muss demnach vor allem als innere Haltung gelebt werden.

Darstellung einer Sequenz aus einer für Millionen Hindus heiligen Schrift – der Bhagavat Gita, hier ein Wandbild in einem indischen Restaurant. Foto: privat

Wer sich an den religiösen Symbolen einer fremden Hochkultur – dazu zählen auch als heilig geltende Schriften – vergreift ist ein Barbar. Doch wirklich beschädigt wird ein Glaube oder eine Philosophie erst dann, wenn in dessen Namen ein solcher Angriff als Anlass zur hasserfüllten Rache benutzt wird.

Tausende LEERE Schriftrollen

In Die Reise in den Westen links_yellow.gif, einer der „heiligen“ Schriften des alten Chinas, dreht sich alles um das Finden wichtiger buddhistischer Texte die von Indien, dem Ursprungsland des Buddhismus, in das China von Kaiser Taizong gebracht werden sollen. Endlich in Indien angekommen werden der kleinen im Auftrag des Kaisers stehenden Pilgergruppe Schriftrollen zu 35 bedeutsamen Sutras der buddhistischen Lehren ausgehändigt. Schon machen sich die chinesischen Pilger auf den Heimweg, als sie mit Schrecken feststellen müssen, tausende LEERE Schriftrollen zu tragen. Sie kehren um und erwirken beim Buddha höchstpersönlich die Aushändigung von Schriftrollen MIT Worten. Doch seltsamer Weise wird ihnen jetzt nur ein Bruchteil an Schriftrollen übergeben als zuvor.

Die Begebenheit kann unter anderem als subtile Warnung verstanden werden, nicht an Schriften anzuhaften, seien sie mit noch so heiligen Worten gefüllt. Es bedeutet wohl auch, dass erst durch eine entsprechende Lebenshaltung weise und „heilige“ Worte Wirklichkeit werden können und bis dahin nichts als LEERE Worte bleiben.

In diesen Tagen empört sich in Afghanistan ein aufgehetzter Mob im wörtlichen Sinne mörderisch darüber, dass US-Soldaten auf einem ihrer Stützpunkte einige Exemplare einer als heilig geltenden Schrift als Altpapier entsorgt haben. Ob die Vernichtung dieser Bücher lediglich eine gedankenlose Aktion unterer Chargen oder eine angeordnete gezielte Provokation war – die wahre „Befleckung“ der heimischen Religion wird von den aufgehetzten Leuten besorgt. Mörderische Angriffe und Brandschatzungen – all das muss einem demütigen Gläubigen so heilig fremd sein, wie er heiligen Respekt vor seinen heiligen Schriften empfindet. Wer im Namen einer heiligen Schrift mordet und brandschatzt folgt entweder der fanatischen Ideologie toter Worte oder missachtet die friedliche Heiligkeit seines eigenen Glaubens…

Diejenigen, die in Afghanistan zum Rachefeldzug für ein paar (mutmaßlich unbedacht) verbrannte Bücher aufrufen, sind die gleichen Gruppierungen, die im März 2001 die zum Kulturerbe der ganzen Menschheit zählenden Buddha-Statuen von Bamiyan in die Luft jagten. Mehr Heuchelei kann es kaum geben. HEINZ KNOTEK

Zuletzt aktualisiert: 05.03.2012 von Heinz Knotek

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Heinz Knotek

Heinz Knotek ist Protagonist in DER ROTE LÖWE.

Comment

  1. Dengler Manfred sagt:
    05.03.2012 um 19:54 Uhr

    wahrer Glaube :

    Liebe Gott ( der dich und alles geschaffen hat ) mit deinem ganzen
    Herzen … und deinen Nächsten wie dich selbst .

    Klingt gar nicht so schwer ?

    Wir sind viel zu bequem und e g o i s t i s c h dazu ! ! !

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