Man stelle sich vor, wir wachen am Morgen auf und alle Autos sind auf magische Weise verschwunden. Kein Bus, LKW oder PKW mehr da. Übrig geblieben ist nur Kinderspielzeug. Ein Tretroller oder Kinder-Dreirad etwa? Würden wir nun ohne weiteres – sozusagen notgedrungen – uns auf eines dieser Vehikel setzen und tapfer zur etwa 30 Kilometer entfernten Arbeitstätte strampeln? Sicher nicht. Unsere Erfahrung würde uns erst gar nicht auf solche Ideen kommen lassen. Es wäre absurd, vor allem weil es völlig nutzlos wäre.
Falter – für emotionalen und mentalen Ausdruck ein eher ungeeignetes „Fahrzeug“. (*)
Man kann mit fahrbarem Spielzeug nicht ferne Ziele erreichen. Wir würden vielmehr denken, dass etwas Schlimmes passiert sein muss – und warten bis geeignete Fahrzeuge wieder zur Verfügung stehen. Auf demselben Prinzip basiert der Inkarnations-Magnetismus. Und erklärt, warum ein einmal als Mensch inkarniertes Selbst nie wieder Geburt in einem „tierähnlichen Fahrzeug“ OHNE die dem Menschen eigene Fähigkeit des Denkens und der bewussten Selbstwahrnehmung nehmen würde.
Evolution materieller Lebensformen – Involution des Geistes
Laut Weisheitslehren geht mit der Evolution materieller Lebensformen eine Involution des Geistes einher. Je besser materielle Formen geeignet sind, emotionale und mentale Prozesse zum Ausdruck zu bringen, um so tiefer steigt der Geist in die Materie „hinab“. Der tiefste Punkt des Abstiegs ist für den Geist die selbstbewusste emotionale und mentale Identifikation eines Seelenfunkens mit der okkupierten Form. Der Pilger sagt dann von sich: ICH BIN ICH. Und separiert sich damit nachhaltig von seiner Wurzel „im Geist“. JETZT kann das Rad der Wiedergeburten anfangen zu rotieren. Und zwar so lange, bis der in Ich-Zentrierung gefangene Seelenfunken die Identifikation mit der Form genau so selbstbewusst ablegt, wie er sie einst angenommen hat. Der Pilger sagt jetzt von sich: ICH BIN. Das ICH und ANDERE wird als das erkannt was es ist – eine Reflektion des einen göttlichen SELBST.
Der Weg vom ICH BIN ICH zum selbstbewussten ICH BIN ist nur mit dem hochentwickelten denkenden Werkzeug des Menschen möglich – dem Gehirn. In einem Falter oder Käfer oder in einer anderen aus mentaler Sicht „niederen“ Form zu inkarnieren wäre völlig nutzlos. So wie es nutzlos wäre, in Ermangelung leistungsfähiger Fahrzeuge mit einem Kinderdreirad zur Arbeit zu fahren. Der Seelenfunken kann sich nur im Menschen aus den Beschränkungen materiellen Seins erlösen. Und Erlösung ist schließlich der Zweck des ganzen kosmischen Theaters. H.K.
Zuletzt aktualisiert: 14.11.2010 von Heinz Knotek