Das Europäische Geschick soll dem Grafen von Saint Germain einst besonderes Anliegen gewesen sein. Aus diversen Quellen und der sicher nicht nur allegorischen Geschichte des Romans DER ROTE LÖWE geht hervor, dass er etwa bemüht war, die Gräueltaten der Französischen Revolution abzuwenden oder wenigstens den Verlauf der Ereignisse in einem harmonisierenden Sinne zu impulsieren.
Freiheit findet sich nicht in Separation sondern in der Überwindung alles Trennenden, sagen die Weisheitslehren. Bild: Ko-Sen
Im 20. Jahrhundert kam dem Balkan zweimal die Rolle eines Infektionsherdes im Körper der Dame Europa zu: Der erste Weltkrieg nahm in Sarajevo seinen Ausgang und das Grauen des Bürgerkrieges beim Zerfall Jugoslawiens befleckte nachhaltig das humanistische Gewand des Abendlandes. Karma will es, dass der Dame Europa auf dem Balkan erneut eine giftige Injektion verpasst wird. Man kann nur hoffen, dass ER weiter über Europa wacht…
Falco und Mozart: europäische Kulturgeschichte
Anfang Februar jährte sich zum zehnten Mal der Todestag des österreichischen Künstlers FALCO. Betrachtet man Leben und Werk Falcos aus karmischer Sicht, drängt sich förmlich eine Verbindung zu Wolfgang Amadeus Mozart auf. War Falco vielleicht eine Wiederverkörperung der Seele, die einst im physischen Gewand MOZART bekannt wurde?
Beide hatten das ABSOLUTE Gehör, waren musikalische Genies. Und kamen – wie fast alle Genies – daher auf der materiellen Ebene nur schwerlich mit dem Dasein zurecht. Und beide fanden ein scheinbar vorzeitiges Ende. Und doch hat es den Eindruck, dass sie ihren Auftrag vollständig erfüllt haben – außergewöhnliche inspirierende Musik für die jeweilige Zeitepoche zu schaffen. Beide schrieben damit EUROPÄISCHE KULTURGESCHICHTE.
Gegenwärtig entsteht auf dem Balkan ein neuer gefährlicher Krisenherd. Und wie es der Zufall will, wird anlässlich von Falcos fast zeitgleichem zehnten Todestag (Anfang Februar) aus seinem letzten Album ein Stück häufiger gespielt, das mahnend vor der Gefahr warnt, die der Dame Europa und ihren Töchtern – den europäischen Völkern und Nationen – droht. Darin heißt es unter anderem mahnend:
… dunkle Gestalten, uniformiert in eurer Niedertracht … und wie lange noch steht eurer Inszenierung entgegen … unser Saft in Übermacht …
Video zu Falcos Song EUROPA
Uniformiert in eurer Niedertracht …
Wie seinerzeit in Kroatien haben reaktionäre deutsche Politiker erneut einer fragwürdigen Separation auf dem Balkan den schnellen anerkennenden Segen erteilt. Erneut konnten Personengruppen, die man in Deutschland teilweise als kriminell einstufen würde durch die Lieferung von Waffen und schicken Uniformen aus dem Nichts heraus zu „Streitkräften“ oder „Befreiungsarmeen“ mutieren. In den 1990er Jahren führte das zu bestialischem Bürgerkrieg und einem Fleckerlteppich von Kleinstaaten. Nur sehr selten wird darauf hingewiesen, wie der Kosovo-Konflikt eigentlich entstehen konnte. Eine der seltenen Ausnahmen war die Süddeutsche Zeitung.
US-Präsident Clinton stand seinerzeit zur Wiederwahl an. Außenpolitisch hatte der Mann in seiner Amtszeit wenig vorzuweisen. Die Blow-Job-Affäre mit einer Praktikantin war das dominierende – negative – Image. Clintons Beratern kam eine Idee, wie man aus dem Dilemma herauskommen könnte. Im Kosovo machten gerade den serbischen Ordnungskräften streunende Wegelagerer zu schaffen. Es wurden erst illegal Berater geschickt. Dann Waffen und Uniformen. Binnen kurzer Zeit wurden so aus lokalen zerlumpten Warlords mit modernen Waffen operierende „Freiheitskämpfer.“
In den Weisheitslehren wird der Geist der SEPARATION als Sünde bezeichnet. In der Machtpolitik hat das Prinzip einen Namen: TEILE UND HERRSCHE. Wirkliche Freiheit findet sich nur in der Überwindung aller Separation. Falcos Song ist in dem Sinne ein sehr aktueller Impuls.
Falco – EUROPA
Ich seh‘ euch allesamt Revue passieren,
große Söhne, große Männer von Welt
worüber heute Ihr bevorzugt noch nicht sprechen wollt,
ist die Farbe, die Euch so gefälltes weht ein andrer Wind und wer, wer garantiert,
dass wir uns morgen noch gegenüberstehn, um irgendwohin zu gehn
wir werden sehnIch seh euch allesamt Revue passieren,
Töchter Europas, frank und frei
und ich verzicht‘ wie nichts auf meine greencard
wenn euch dann wohler ist dabei
es sei –worum es mir geht, ist, dass du nie vergisst
ich weiß, du weißt, wovon wir sprechen,
wenn wir wissen, dass wir Europa heißen
und uns verdammt vermissen…
Ich seh euch allesamt Revue passieren,
dunkle Gestalten, uniformiert in eurer Niedertracht
na, und wie lange noch steht eurer Inszenierung entgegen
na unser Saft in ÜbermachtEs geht um Mythen der Vernunft
und die Bohéme bohémisiert
und deklassiert das Reaktionär als sekundär,
primär wollen wir die Dame Europa hierher
und jetzt und heute noch
– sofort und mehr …Europa!
(Auszug)
Zuletzt aktualisiert: 20.02.2008 von Heinz Knotek