Mit Video von FLORENCE AND THE MACHINE
Wenn man nachts aus einem hell erleuchteten Raum ins Freie tritt ist man zunächst von der Dunkelheit geblendet. Doch nach einer Weile gewöhnen sich die Augen an das subtile Licht der Sterne, das vom wolkenlosen Himmel herab strahlt. Wir sind so an unser künstliches Licht gewöhnt, dass uns die Strahlkraft des kosmischen Lichts völlig entgeht. Mit der Liebe ist es ähnlich. In unseren künstlichen Lebensräumen lieben wir das was uns gefällt. LIEBE darüber hinaus ist unvorstellbar.
Kosmisches versus künstliches Licht. (*)
Liebe wird auf diese Weise zu einer simplen Erweiterung des illusorischen Egos degradiert. Wer die kosmische Liebe sucht, muss seinen künstlichen Lebensraum verlassen. Zunächst ist dann da auch nur blendende rabenschwarze Dunkelheit. Dann aber – wenn man Geduld und Ausdauer hat – kann man das EINE spüren – die kosmische Liebe. Ich und Nicht-Ich werden EINS. Die englische Sängerin Florence Welch hat das Phänomen mit ihrer Band FLORENCE AND THE MACHINE auf bewegende Weise vertont.
[dailymotion]http://www.dailymotion.com/video/xddsjs_florence-the-machine-cosmic-love_music[/dailymotion]
FLORENCE AND THE MACHINE – Cosmic Love1
Wie LIEBE wahrgenommen und „praktiziert“ wird, hängt von den Bedingungen ab, die sich die Seele in einer Inkarnation ausgesucht hat. Findet sie sich vornämlich im Reich sinnlicher Wahrnehmung wieder, wird LIEBE lediglich als sinnliche Interaktion mit sich selbst, anderen Menschen und Objekten gelebt. Liebe in der Partnerschaft ist dann reduziert auf den Sinnesgenuss und das „schöne Gefühl“ einen Menschen scheinbar zu besitzen. Angehörige, Mitarbeiter, Kollegen werden nur dann „geliebt“, wenn sie persönliche Vorteile erbringen oder erwarten lassen. Liebe ist hier gleich Selbstliebe. Geliebte Personen und Objekte dienen der Gratifikation des illusorischen Ich.
„We must divest ourselves of
the illusions of material life“
Kann die Seele hingegen ein Umfeld finden, wo eine universelle philosophische Lebenshaltung gelebt wird, die auf Wissenserwerb, Ethik, Moral und altruistische Selbstmeisterung basiert, kann sich Liebe gänzlich anders manifestieren. Auch hier gibt es Sinnesgenuss. Aber er ist nicht Selbstzweck, sondern „angenehmer Nebeneffekt“ eines respektvollen selbstlosen Umgangs mit dem Partner. Nicht das körperliche Wohlbefinden, sondern der Einklang der Seele mit dem Tun des Egos (und damit der gesamten materiellen Welt) ist das gemeinsame Ziel. Andere Menschen, ja alle fühlenden Wesen, werden als Teil der Schöpfung geachtet, der man selbst angehört. Selbst Fremde, Feinde, Tiere und Pflanzen werden dadurch subtil als „seelisch verwandt“ geachtet. Selbstliebe kehrt so zu ihrer Quelle, der UNIVERSELLEN LIEBE, zurück.
Wie dahin kommen? Eigentlich kreisen die Weisheitslehren aller Völker und Kulturen um diese zentrale Frage. In seinem Kommentar zur okkulten Novelle THROUGH THE GATES OF GOLD2 schreibt der irisch-amerikanische Mystiker und Theosoph W. Q. Judge:
The necessity of killing out the sense of separateness is profoundly emphasized as one of the most important factors in this process. We must divest ourselves of the illusions of material life.
In anderen Worten: Wir müssen uns von dem frei machen, was unser Ego uns vorgaukelt – das Empfinden es sei eine aus sich heraus existierende separate Entität. Der erste Schritt heraus aus dieser Illusion führt erst mal ins dunkle Nichts. Genau davon singt FLORENCE. Und wie erst aus der Dunkelheit heraus kosmische Liebe und ihr universelles Licht erkennbar werden.
[dailymotion]http://www.dailymotion.com/video/xdo4ee_florence-and-the-machine-cosmic-lov_music[/dailymotion]
FLORENCE AND THE MACHINE – Cosmic Love, live at ISLE OF WIGHT 2010
Linksunten:
W. Q. Judge: THROUGH THE GATES OF GOLD
(*) Bild/Text: Kô-Sen
- FLORENCE AND THE MACHINE – Cosmic Love (Songtext)
A falling star fell from your heart and landed in my eyes
I screamed aloud, as it tore through them, and now it’s left me blindThe stars, the moon, they have all been blown out
You left me in the dark
No dawn, no day, I’m always in this twilight
In the shadow of your heartAnd in the dark, I can hear your heartbeat
I tried to find the sound
But then it stopped, and I was in the darkness,
So darkness I becameThe stars, the moon, they have all been blown out
You left me in the dark
No dawn, no day, I’m always in this twilight
In the shadow of your heartI took the stars from our eyes, and then I made a map
And knew that somehow I could find my way back
Then I heard your heart beating, you were in the darkness tooSo I stayed in the darkness with you
The stars, the moon, they have all been blown out
You left me in the dark
No dawn, no day, I’m always in this twilight
In the shadow of your heartThe stars, the moon, they have all been blown out
You left me in the dark
No dawn, no day, I’m always in this twilight
In the shadow of your heart ↩ - Autorin: Mabel Collins ↩
Zuletzt aktualisiert: 01.08.2010 von Heinz Knotek