Glaubt man der Überlieferung, dass der venezianische Händler Marco Polo (ca. 1254 – 1324) über die Seidenstraße von Norditalien bis in das alte China der Yuan-Dynastie (1206–1368) gereist ist, dann ist sein legendärer Reisebericht auch das erste Zeugnis östlicher Weisheitslehren im westlichen Kulturkreis.
Marco Polo in China Abb. Buch Il milione, 1298–1299, gemeinfrei)
Der britische Profi-Traveller, Bradley Mayhew, ist jetzt der mutmaßlichen Route Marco Polos gefolgt. In der fünfteiligen TV-Serie „Länder, Menschen, Abenteuer“ kann man die Abenteuer miterleben, die Mayhew dabei zu bestehen hatte.
Buddha muss wie Christus gelebt und gewirkt haben
Unumstritten ist Marco Polos Reisebericht keineswegs. Warum erwähnt er mit keinem Wort weder die chinesische Mauer, den grünen Tee oder die Kalligraphie – alles explizite Merkmale der chinesischen Kultur auch bereits zu dieser Zeit? Andererseits sprechen zahlreiche Detailbeschreibungen sehr wohl von einer Kenntnis aus erster Hand. Ein bisschen reflektierte der Reisebericht auch die Weisheitslehren Chinas. Vom Buddhismus erfährt der Leser ebenso wie vom Buchdruck mit beweglichen Lettern und von Naturgeistern, die in der Wüste Reisenden das Leben schwer machen. Den Buddhismus missdeutet Marco Polo zunächst zwar als „Götzendienerei“ um aber am Ende anerkennend feststellen zu müssen, dass Buddha wie Christus gelebt und gewirkt haben muss.
Bradley Mayhew ist per Anhalter der Fährte Marco Polos gefolgt. Dabei hat er nicht nur die schiere Möglichkeit einer Reise entlang der alten Seidenstraße getestet. Es ging ihm auch um Beweise dafür, dass Marco Polo tatsächlich an den von ihm beschrieben Orten gewesen sein muss. In fünf spannenden Folgen liegt Mayhews Filmbericht zu seiner Abenteuerreise als deutsche Bearbeitung des Südwestfunks in der ARD-Mediathek zum Anschauen und Download1 bereit. HEINZ KNOTEK
Linksunten
Die Marco Polo-Fährte – Von Venedig in die Türkei (1/5)
- Download steht nur eine kurze Zeitspanne zur Verfügung. ↩
Zuletzt aktualisiert: 09.11.2011 von Heinz Knotek